Advent = Eine Erwartung, die sich erfüllt
In Jerusalem lebte zur Zeit von Jesu Geburt ein alter Mann namens Simeon. Der ist für mich schon immer faszinierend gewesen. Als Jesus am achten Tag in den Tempel gebracht wurde, um beschnitten zu werden, erkannte Simeon den verheißenen Messias. Gott hatte ihm angekündigt, er werde nicht sterben, bevor er den Messias gesehen habe (Hier die ganze Geschichte)!
Aber nicht die Verheißung allein beeindruckt mich. Mich beeindruckt seine Haltung des Wartens. Simeon war gerecht und gottesfürchtig und er wartete wohl schon ziemlich lange, ohne nachzulassen. Ich bin mir sicher, er kannte die erstaunliche Prophezeiung in Daniel 9,23-27 über den Messias, die sogar eine zeitliche Berechnung Seines Auftretens zuließ. Aber nur für die Kreuzigung, nicht für die Geburt. Deshalb sandte Gott seinen Sohn zur gegebenen Zeit vorher auf die Welt. Es ließ sich also für Simeon kein Datum der Geburt errechnen, wohl aber kannte er die entsprechende Zeit. Wer mehr darüber wissen will, dem sei folgender Link empfohlen:
Gottes Aussagen über die Zukunft erfüllen sich. Immer. Über die Geburt des Heilandes gibt es natürlich noch viele andere Prophezeiungen (siehe Link) aus dem Alten Testament.
Natürlich freuen wir uns im Advent und vor allem an Weihnachten, dass Gott seinen Sohn damals gesandt hat, um das Gesetz zu erfüllen und uns aus den Konsequenzen der Sünde zu erretten. Beim ersten Kommen war Jesus der Retter aus der Sünde.
Aber wir warten ja, wenn wir Christen sind, im Advent nicht mehr in erster Linie auf die Geburt Jesu, sondern auf die Wiederkunft Jesu. Die wird in zwei Phasen erfolgen. Zunächst wird Gott den Herrn Jesus erneut senden. Da wird er als Bräutigam kommen, der Seine Braut, die weltweite, unsichtbare Gemeinde aller Erretteten vor dem Zorn Gottes rettet. Er wird sie erretten, indem er sie entrückt, ihm entgegen in die Luft, wo die echten Christen Ihn treffen und mit ihm zurückkehren werden in den Himmel (Stellen über diese Phase findet ihr in 1. Kor 15,23.51.52, Lk. 17,34–36, 1. Thess 4,13-18), aber auch z.B. Joh. 14,3). Der Herr Jesus wird dabei keinen Fuß auf die Erde setzen. Es folgt danach die noch ausstehende 70. Jahrwoche für Israel aus Daniel 9, in der sich die Gerichte aus Offenbarung 8-19 abspielen werden. Die zweite Phase wird die eigentliche Wiederkunft Jesu auf die Erde nach der letzten der 70 Jahrwochen sein. Dann kommt Er als Richter (Schafe und Böcke – Matth. 25,31-46, noch nicht das Endgericht) und König (Tausendjähriges Friedensreich - Offbg. 20) mit Seiner Braut, der Gemeinde, auf die Erde zurück. Erst nach diesen 1000 Jahren erfolgt das sog. Jüngste Gericht (Offbg. 20,11-15) und der neue Himmel und die neue Erde (Offbg. 21,1-27).
Die Prophezeiung hinsichtlich der Entrückung ist heute für uns genau wie bei Simeon damals. Die Zeichen der Zeit sprechen für ein baldiges Eintreten, aber ohne genauen Zeitpunkt. Die Frage für uns dabei ist:
Welche Haltung nehmen wir ein? Die Haltung eines erwartenden Lebensstils wie Simeon oder winken wir ab, weil wir sagen, 2000 Jahre ist nun nichts passiert, es wird wohl nicht mehr eintreten?
Dazu gibt es zwei interessante Bibelstellen aus dem zweiten Petrusbrief, Kapitel 3:
Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist!
Ich ermutige deshalb: Auch wir können kein Datum errechnen, aber die Zeit wird sich bald erfüllen.
Lebt deshalb in einer Erwartung wie Simeon!
Das erste Kommen hat sich erfüllt, das zweite wird es auch tun. Und wer noch nicht den Herrn Jesus im Herzen hat, der vertraue Ihm sein Leben an und zögere nicht!
Amen
Lied: The Wedding Day – Die Beinahe Sechs