Das Argument des Friseurs

Ein Mann ging wie gewohnt zum Friseur, um sich die Haare und den Bart richten zu lassen. Und wie bei Friseuren oft üblich sprachen die beiden über dies und das, über Politik, Urlaub, Wirtschaft, Sport, das Weltgeschehen und was im Ort so vor sich geht. Irgendwann kamen sie auch auf das Thema Glauben und Gott. Und der Mann bezeugte auch seinen persönlichen Glauben an Gott in diesem Gespräch.

Aber der Friseur meinte: „Wissen Sie, mit Gott habe ich es nicht so. An den kann ich nicht glauben.“

Der Mann meinte: „Wieso, wo liegt das Problem?“

„Schauen Sie“, meinte der Friseur, „wir haben gerade über so viel Ungerechtes und Schlimmes in der Welt geredet. Wenn Gott, wie sie sagen, gut ist und allmächtig, dann müsste es doch in der Welt besser aussehen. Dann dürfte die Welt nicht so sein, wie sie ist. Gott müsste eingreifen, dem Bösen wehren und die Menschen zum Guten ändern.“

Der Mann stieg nicht mehr auf dieses Argument ein, zahlte seine Rechnung und verließ den Salon. Als er auf die Straße trat, sah er auf der anderen Straßenseite einen Mann mit sehr langen, ungewaschenen Haaren und einem ebenso ungepflegten Bart.

Da kam ihm eine Idee. Er betrat den Friseursalon erneut und sagte zu dem Friseur:

„Wissen Sie was, soeben bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es keine Friseure gibt.“

Der Friseur meinte: „Aber Hallo, was reden sie da? Sie waren doch gerade bei mir.“

Der Mann ließ sich nicht beirren.

„Aber Friseur sind sie keiner“, beharrte er.

„Wie kommen sie plötzlich auf diese Idee?“, fragte der Friseur.

„Schauen Sie mal aus dem Fenster!“, forderte der Mann den Friseur auf.

„Sehen Sie den ungepflegten Kerl da drüben? Wenn es Friseure gäbe, dürfte der doch mit einer solchen Frisur gar nicht herumlaufen. Also gibt es keine Friseure.“

„Moment mal“, meinte der Friseur. „Dafür können Sie mich nicht verantwortlich machen. Wenn der Mann gepflegt und ordentlich aussehen will, dann muss er schon zu mir kommen.“

„Sehen sie“, sagte der Kunde, „und genauso ist es mit Gott und den Menschen. Der Mensch hat einen freien Willen, den respektiert Gott. Wenn er aber in Ordnung kommen möchte und sein Leben und seine Zukunft zum Guten verändert werden soll, dann muss er zu Gott kommen, damit der ihn verändern kann.“

Das Argument des Friseurs ist eines der häufigsten, die gegen die Existenz Gottes gerne ins Feld geführt werden. Gott zwingt niemanden zum Heil, Er möchte von ganzem Herzen gesucht werden, dann sagt Er uns aber auch zu, dass Er sich gerne von uns finden lassen wird. Und wenn wir Ihn suchen und uns von Ihm zurechtbringen lassen wollen, dann wird Er uns zum Guten ändern und unser Leben wird neu werden.

Und mit diesem neuen Leben, dass uns dann in Christus geschenkt wird, können wir beginnen, die Welt in unserem Umfeld nach Seinem Willen zum Besseren mitzugestalten.

Möge uns der Herr dazu in Seiner Gnade segnen und mögen wir darin ein Segen füreinander und für die Welt sein.

Amen

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