Das fleischgewordene Wort
Eine der großartigsten Passagen der Johannes-Evangeliums steht gleich am Anfang in Kapitel 1,1-18. Es ist der sogenannte Johannes-Prolog und er erinnert gleich zu Beginn an die ersten Worte des Alten Testaments, 1. Mose 1,1: „Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Und Gott schuf alles aus dem Nichts, s. Hebr. 11,3.
Das bestätigt uns auch der Prolog gleich im ersten Vers. „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.“
Wir erinnern uns an die Schöpfungsgeschichte, dass die Schöpfungsmethode Gottes das Wort ist. Immer wieder heißt es: Und Gott sprach … und es ward. Und am Schluss erfolgt die Erschaffung des Menschen und Gott spricht in der Mehrzahl: „Lasset uns Menschen machen…“
Wenn wir bei Johannes weiterlesen, so schlüsseln sich die zunächst etwas kryptischen Verse auf und wir erkennen, dass dieses Wort eine Person ist und im weiteren Verlauf werden die Informationen so konkret, dass wir erkennen, dass es sich bei diesem Wort um keinen anderen als den Herrn Jesus selbst handelt.
Nun werdet ihr fragen: „Ja, mag sein, aber was hat das alles mit Advent und Weihnachten zu tun?“
Ich begegne, wenn ich mich mit Leuten über Jesus unterhalte, ganz oft der Vorstellung, dass der Herr erst mit seiner Geburt in Bethlehem begann zu existieren. Aber Jesus ist Teil des dreieinen Gottes und mit dem Vater und dem Geist bereits vor der Erschaffung von allem, was wir sehen und nicht sehen können, existent. Und der Sohn wird im Prolog als das Wort bezeichnet, weil Er der Ausführende der Schöpfung war. Das bestätigt auch Kol. 1,15-16.
Und nun wurde, wie in Vers 14 beschrieben, vor 2000 Jahren dieser Schöpfer, dieses Wort Fleisch, d.h. Er wurde als Mensch in diese Welt geboren. Das feiern wir an Weihnachten.
Jetzt aber ist es auch ganz entscheidend für uns, ob wir hinter dem Kind in der Krippe, hinter dem Menschen Jesus die Herrlichkeit des ewigen, unsterblichen Gottes erkennen, der sich klein gemacht hat, um uns zu erretten.
In Vers 10 heißt es ja auch, dass die ungläubige Welt Ihn nicht erkannte und sie erkennt Ihn bis heute nicht.
Wir jedoch sind eingeladen, die Göttlichkeit des Herrn Jesus hinter dem Kind zu erkennen. Genau wie die Hirten oder die Weisen sind wir aufgerufen, Ihn anzubeten und Ihm unser Leben zu widmen. Wenn wir Seine Worte im Evangelium lesen, so erkennen wir für uns die Wahrheit hinter Seiner Aussage: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich (Joh. 14,6)“.
Es war die Gnade des Vaters, die uns Durch den Sohn den Weg zurück zu Gott ermöglichte und dieser Weg steht bis heute noch allen offen, bis Er wiederkommt. Lasst uns an Weihnachten deshalb den Sohn im Kind anbeten, Seine Gnade annehmen und Seine Wiederkunft erwarten!
Amen
Lied: Nun sei uns willkommen - The Amsterdam Baroque Orchestra