Das große Licht
Hast Du schon einmal völlige Finsternis erlebt?
Wir sind das ja in unserer lichtdurchfluteten Welt, in der immer irgendwelche Lichter brennen, unabhängig von denen, die Gott sowieso als Sonne, Mond und Sterne geschaffen hat, gar nicht mehr gewohnt.
Es hat einmal jemand gesagt, völlige Dunkelheit erleben wir nur in der völligen Abwesenheit von Licht.
Wenn dies schon für unsere physische Welt gilt, um wieviel mehr dann erst recht für die geistliche?
In solch einer Situation waren zur Zeit des Propheten Jesaja die Menschen in den nördlichen Gebieten von Israel, damals Land Naftali genannt. Ihren Einwohnern wurde von den Juden in Judäa und Jerusalem Verachtung wegen der Eroberung entgegengebracht, die geschah, als Ben-Hadad, der König von Syrien, viele Menschen aus diesen Gegenden in die Gefangenschaft führte.
Galiläa, die Heimat unseres Herrn, war damals eines dieser Gebiete Naftalis. Ausgerechnet dieses Galiläa, was soviel bedeutet wie „der Kreis oder das Gebiet der Heiden“ wurde besonders gesegnet durch den Herrn, der es durchzog und den Menschen predigte, sie heilte und viele Wunder tat.
Auf die Zeit des Wirkens unseres Herrn Jesus in Galiläa bezieht sich die o.g. Stelle aus Jesaja 9,1 und Jesaja 8,23. Er, der Herr Jesus, ist der völlige Gegensatz zur geistlichen Finsternis, Er war nicht nur das große Licht für Galiläa, über dessen Menschen es hell aufstrahlte, sondern Er ist auch das Licht der Welt, das kam, um uns verlorene Menschen bis heute herauszuholen aus unserer Dunkelheit im Hinblick auf Gott.
Deshalb können wir dieses Wort aus Jesaja auch mit völligem Recht auf uns heute beziehen.
Und so können wir uns jetzt in der Advents- und Vorweihnachtszeit auch wieder erneut darüber freuen, dass sich durch dieses personifizierte Licht aus Galiläa vor etwa 2000 Jahren Gott auch den Nationen und verlorenen Menschen außerhalb von Israel in besonderer Weise zugewandt hat.
Paulus hat das damals schon erkannt. So schreibt er in 2. Kor. 4,6: „Denn Gott, der dem Licht gebot, aus der Finsternis hervorzuleuchten, er hat es auch in unseren Herzen licht werden lassen, damit wir erleuchtet werden mit der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.“
So schön der traditionelle Advents- und Weihnachtsschein auch jedes Jahr immer wieder sein mag, so ist er doch nur ein schwacher Abglanz der Tatsache, wie hell es im Herzen eines Menschen wird, wenn der Herr dort durch den Heiligen Geist Wohnung nehmen darf.
Und das soll nicht ohne Folgen bleiben. Auch wir werden heute von Jesus aufgefordert, nun selbst das Licht des Herrn widerzuspiegeln, auszustrahlen und dadurch sogar selbst zum Licht zu werden (Matth. 5,14).
Jesus, dessen Licht in und durch uns strahlen will, gibt uns als Christen weiterhin persönlich Hoffnung, in einer gefühlt immer finsterer und chaotischer werdenden Welt klarzukommen und unseren Auftrag zu erfüllen.
Und vergessen wir dabei auch in der Adventszeit nicht:
Unser Herr wird an dem von Gott festgelegten Zeitpunkt wiederkommen. Möge sein Wort uns helfen, dass wir Freude und Licht in der Vorweihnachtszeit in besonderer Weise erleben dürfen und selbst in der Erwartung Seiner Wiederkunft für andere Menschen Sein Licht ausstrahlen.
Amen
Lied: Licht dieser Welt – Feiert Jesus 12, Katrin Lauer