Das Gute nicht vergessen

Kennt ihr das auch? Wenn es einem nicht gut geht, wenn Schwierigkeiten auftauchen, wenn es Probleme gibt schauen wir nur doch auf die Wand, vor der wir stehen. Wir vergessen das Gute, das wir haben. Wir sehen nur noch das Negative. Für viele ist auch Corona solch eine Wand, sie schauen nur noch auf Ansteckungsgefahren, Einschränkungen und was zurzeit alles nicht mehr möglich ist.

Und natürlich müssen wir uns unseren Schwierigkeiten stellen, sie sind ja real. Verdrängung oder Ignoranz wird uns in konkreten Herausforderungen nicht unbedingt weiterhelfen.

Aber auch allein problemgesteuertes Denken bringt uns nicht weiter, denn es hat die Tendenz und birgt in sich die Gefahr, uns zu beherrschen und zu lähmen.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt Vers 2 aus Psalm 103: „Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“

Leider vergessen wir nur allzu oft, wie oft und reichlich Gott uns in der Vergangenheit schon beschenkt hat und noch beschenkt. Und Er beschenkt uns ja sogar auch in den Schwierigkeiten. Er will uns stärken und ermutigen und Seine Nähe zeigt sich ja besonders auch in schwierigen Zeiten. Psalm 23 erinnert uns daran: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“

Die guten Zeiten nehmen wir wie selbstverständlich hin, haken sie ab und vergessen sie nur allzu oft. Aber gerade die Erinnerungen an die guten Gaben Gottes, die Er uns in der Vergangenheit schenkte, haben das Potenzial, uns in schwierigen Zeiten hindurch zu helfen und uns in Verbindung zu Gott zu halten.

Die Erinnerungen an die Situationen, in denen wir bewahrt wurden, Segnungen und Geschenke Gottes in der Vergangenheit haben aber noch einen weiteren Effekt:

Sie halten uns in der Dankbarkeit und in der Anbetung Gottes und das wiederum schafft zusätzliche Nähe und Zuversicht.

Drehen wir es mal um:

Wenn wir das Gute, das Gott uns getan hat, vergessen, laufen wir Gefahr, uns von Gott abzuwenden und anderen Dingen nachzulaufen. Denken wir an das Volk Israel! Wieviel Wunder hatte Gott getan, wieviel Gutes ihnen geschenkt? Und nun lagern sie am Berg Sinai. Mose ist 40 Tage auf dem Berg bei Gott, sie vergessen alles ihnen von Gott geschenkte Gute, überreden Aaron, den Bruder Moses, ein goldenes Kalb zu machen und beten dieses an.

Tote Materie. Das goldene Kalb konnte nichts für sie tun und wird nichts für sie tun und doch beten sie es an. Welch ein Irrsinn!

Gott will das Volk vernichten, lässt sich aber doch von Mose überreden, noch einmal Gnade walten zu lassen (2. Mose 32,7-14).

Wie es anders gehen kann, sehen wir bei der Heilung der 10 Aussätzigen (Lk. 17,11-19). Neun sind geheilt vom Aussatz für den Rest ihres irdischen Lebens, aber vielleicht nur einer wurde gerettet für Zeit und Ewigkeit.

Warum? Weil dieser eine nicht vergaß. Er lobte und pries Gott (V.15) und dankte dem Herrn Jesus (V.17). Und Jesus sagte zu ihm: „Steh auf und gehe hin! Dein Glaube hat dich gerettet.“ (V.19).

Ein christliches Sprichwort sagt: „Danken hilft vor Wanken und Loben zieht nach oben.“

Deshalb wünsche auch ich Dir, dass Du Dich auch in schwierigen Zeiten an das Gute erinnern kannst, das Dir Gott gegeben hat und jeden Tag gibt und dass Du daraus Kraft schöpfst, Gott dankst und Ihn lobst für Seine Güte, die jeden Tag neu ist.

Amen

Lied: Vergiss nicht zu danken

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