Der Beistand
Morgen ist Pfingstsonntag. Wir denken daran, dass mit dem Ereignis des ersten Pfingsten in Jerusalem, als Gott erstmals in der Weltgeschichte den Heiligen Geist ausgoss, die Gemeinde entstand.
Der Einfluss des Heiligen Geistes auf Entstehen und Bestehen von Gemeinde ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Rufen wir uns noch einmal in Erinnerung, welchen Weg die Jünger vom Herrn geführt wurden bis zu dieser Geburtsstunde der Gemeinde!
Nachdem sie drei Jahre mit Jesus unterwegs gewesen waren und unabhängig von dem, was Jesus ihnen sagte, ihre eigenen Vorstellungen von einem irdischen Reich Gottes hatten, in dem sie natürlich auch eine ihnen vermeintlich gebührende Rolle spielen wollten, waren sie nach Jesu Tod am Kreuz desillusioniert, verängstigt und am Boden zerstört. Nach weiteren nicht einmal 48 Stunden waren sie „Der Einfluss des Heiligen Geistes auf Entstehen und Bestehen von Gemeinde ist gar nicht hoch genug einzuschätzen.“ (Jens Völker) zutiefst verwirrt und konnten die Botschaft der Auferstehung nicht glauben. Danach folgte eine 40 Tage dauernde Zeit der Zurüstung durch den auferstandenen Herrn für ihren späteren Dienst. Ihr Verständnis und ihre Vorstellung vom unsichtbaren Reich Gottes wurden nun auf eine völlig neue Basis gestellt.
Apg. 1,3 berichtet davon: „Ihnen (den Aposteln) erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete.“
Als Er dann durch die Himmelfahrt zum Vater zurückgekehrt war, dauerte es für die Apostel noch eine zehntägige Zeit des Abwartens auf den Empfang des versprochenen Heiligen Geistes, die sie im Gebet und im Vertrauen beisammen verbrachten. Dieser Heilige Geist wird im Johannes-Evangelium nach der Schlachter 2000 – Übersetzung „Der Beistand“ genannt.
Hier nochmal mit Bibelstellen einige Aussagen des Herrn Jesus bezüglich dieses Beistandes zusammengefasst:
Jesus bittet den Vater, dass dieser seinen Nachfolgern einen Beistand senden soll, der dauerhaft in ihnen bleiben wird. Es ist der Geist der Wahrheit, der den Jüngern vorbehalten ist, die Welt jedoch hat keinen Zugriff darauf (Joh. 14,16-17). Der Beistand, der Heilige Geist wird gesendet im Namen Jesu und wird seine Jünger lehren und an die Worte Jesu erinnern (Joh. 14,26). Er wird den Jüngern Zeugnis vom Herrn geben und sie dazu bringen, ihrerseits ebenfalls Zeugnis vom Herrn zu geben (Joh. 15,26-27). Es ist darüber hinaus notwendig, dass der Herr Jesus zum Vater zurückkehrte, denn das macht den Weg frei für diesen Beistand, den Heiligen Geist (Joh. 16,7).
Und das ist auch gut so und vom Vater weise geplant, denn während der Herr Jesus auf der Erde selbst in seinem auferstandenen Körper nur lokal wirken konnte, wirkt der Heilige Geist weltumspannend und global, da Er nicht an einen Körper gebunden ist.
Wenn wir wirklich Christen sind, dann haben wir den Heiligen Geist in uns und werden von Ihm geleitet.
Für eine lebendige, fruchtbare Gemeinde ist es unbedingt erforderlich, dass ihre Glieder vom Heiligen Geist belebt, gelehrt und geleitet sind.
Das soll weder charismatisch noch pfingstlerisch klingen, sondern ist einfach eine neutestamentliche biblische Wahrheit.
Wenn wir als einzelne Christen und natürlich auch als Gemeinden wirklich geistlich lebendig sein wollen, dann müssen wir es wagen, dem Heiligen Geist Raum zu geben in unserem Leben und unseren Gemeinden, uns leiten lassen und Ihm vertrauen, denn der Vater und der Sohn leben durch Ihn in jedem Christen. Ohne das Bleiben in Christus durch den Geist können wir nichts tun (Joh. 15,4-5).
And – by the way:
Der Heilige Geist bewirkt Kraft, aber Er ist nicht nur eine zwar gewaltige, jedoch unpersönliche Kraftquelle. Er ist eine Person. Er ist Gott, zusammen mit dem Vater und dem Sohn.
Amen
Lied: O komm, du Geist der Wahrheit - Musikschule Goldenes Lamm