Der Geist der Freiheit
Vor ein paar Wochen feierten wir das Pfingstfest. Wir dachten dabei an zwei Dinge. Erstens war das der Startschuss dafür, dass Gott von nun an Seinen Geist jedem seiner Kinder schickt, d.h. denen, die wie Jesus es dem Nikodemus in Johannes Kapitel 3 erklärt, aus Wasser und Geist geboren und eine „Neue Kreatur in Christus“ geworden sind.
Zweitens war das die Geburtsstunde der Gemeinde. An diesem denkwürdigen Tag wurden durch den Geist Gottes nach der Pfingstpredigt des Petrus 3000 Menschen gläubig an Christus und bildeten den Grundstock der Jerusalemer Gemeinde.
Unser Korinthervers bringt nun genau diesen Geist des Herrn mit der Freiheit in Verbindung.
Man könnte jetzt viel in der Geschichte aufführen, wo Menschen durch Umstände oder andere Menschen ihrer Freiheit beraubt wurden. Man könnte auch Luther zitieren, der mit dem Satz: „Wir sind die Berittenen“ dem Traum von der unabhängigen Freiheit des Menschen eine Absage erteilte und sie als eine Illusion ansah.
Tatsächlich bezog er sich hier wohl auf drei Verse in Römer 6,16-18, nach denen wir nur wählen können zwischen der Sklaverei unter der Sünde oder der Dienstbarkeit unter der Gerechtigkeit in Christus.
Aber während die Sklaverei unter der Sünde die einen verzagt und ängstlich macht, macht der Geist des Herrn, unter den sich die anderen stellen, mutig und frei.
Diese Freiheit rührt daher, dass wir von dem eigentlichen Problem, das uns die Freiheit raubt, nämlich der Sünde, durch die Tat Jesu am Kreuz für uns befreit wurden.
Und wer das persönlich glaubt, für sich angenommen hat und lebt, der ist zum ersten Mal in seinem Leben wahrhaftig frei.
Das beste Beispiel sind die Apostel selbst. Nachdem sie sich bis Pfingsten im Untergrund aufhielten und sich vor den Verfolgern verbargen, traten sie an Pfingsten unter dem Einfluss des Heiligen Geistes mutig hervor und verkündeten das Evangelium ohne Furcht.
Dieser Mut verließ sie Zeit ihres Lebens nicht mehr und dieser Mut zur Weitergabe des Evangeliums soll auch jeden Nachfolger Christi bis heute erfüllen.
Jesus selbst sagt es seinen Jüngern in Joh. 8,36 zu: „Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.“
Zu dieser Freiheit unter dem Geist des Herrn sind auch wir berufen und wahres Christsein soll von mutigem Bekenntnis und Eifer zur Weitergabe des Evangeliums ebenso geprägt sein wie von herzlicher Liebe zu den Geschwistern in Christus.
Und so ermahnt uns Paulus in Galater 5,1 nochmal unmissverständlich: „So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!“
Der Herr aber ist der Geist und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit und wenn Dich der Sohn frei macht, dann bist Du wirklich frei.
Deinen Weg als freies Kind Gottes in dieser Welt mit dem Herrn zu gestalten, dazu wünsche ich Dir Gottes Segen und Seinen freimachenden Geist.
Amen
Lied: Da ist Freiheit - ejw