Die Gnade hat den Tod besiegt
Im November gibt es eine Zeit, da besinnt man sich am Ende des Kirchenjahres nochmal auf die Vergänglichkeit unseres irdischen Lebens. Diese Vergänglichkeit ist ohnehin vorhanden und morgen in einer Woche denken wir am Ewigkeitssonntag über unser irdisches Leben hinaus.
Aber morgen ist der sogenannte Volkstrauertag, ein „stiller“ Feiertag, an dem traditionell der Kriegstoten und der Opfer von Gewaltherrschaft gedacht wird.
Es ist ein guter Brauch, all derer zu gedenken, die früher Opfer von Kriegen und Gewalt geworden sind, aber ebenso auch derer, die heute in den klassischen, wie auch neuzeitlichen Szenarien unterdrückt sind.
Denn die Bosheit des Menschen ist ja nicht auf eine bestimmte Zeitperiode begrenzt oder auf ein bestimmtes Umfeld, sondern steckt von Natur aus in jedem Menschen, auch in Dir und mir. „Homo homini lupus (Denn der Mensch ist dem Menschen ein Wolf)“ sagt schon ein Zitat einer römischen Komödie ca. 200 Jahre vor Christus. Dieses ist universell wahr.
Kommen Menschen an die Macht und gibt es keine Regulierung der Macht oder Teilung und gegenseitige Kontrolle der Macht, werden immer wieder Menschen geopfert. In Kriegen. Im eigenen egoistischen Interesse. Im Großen wie im Kleinen.
Die Starken nutzen die Schwachen aus und opfern sie. Egoistisch. Skrupellos. In solchen Zeiten verliert der Mensch scheinbar Würde und Wert. So tickt leider unsere Welt, so tickt die Welt.
Gott aber tickt anders. Er beurteilt dich und mich nicht nach unserer Effizienz für die menschliche Gesellschaft oder nach deinem Nutzen für Ihn selbst, er benutzt auch niemandem im eigenen Interesse.
Er, der die höchste Instanz und der Urheber der Himmel und der Erde ist, der die vollumfängliche, uneingeschränkte Macht hat, respektiert Deine Würde als Geschöpf, im Idealfall als Sein Kind.
Und mehr noch: Er wurde in Jesus Christus, dem Sohn selbst ein kleines, hilfloses Kind in der Krippe und das ist vielleicht auch schon der Ausblick Richtung Weihnachten.
Und Er gab sich selbst hin, wurde an deiner Stelle Opfer von Gewalt und hat aus Liebe und Gnade durch Seinen Tod und Seine Auferstehung deinem und meinem irdischen Tod die letzte Macht über uns genommen.
Es bleibt:
Auch wenn wir selbst viel dazu beitragen können, dass in unserem eigenen Umfeld keine Gewalt aufkommen darf, so werden wir am grundsätzlichen Problem einer oft gnadenlosen Welt nichts ändern können.
Aber wir kennen einen, der Gnade schenkt, aber auch Gerechtigkeit schaffen wird, manchmal schon in dieser Welt, aber auf jeden Fall im Hinblick auf die Ewigkeit.
Für die, die Sein Geschenk der Gnade ablehnen, gilt: „Und wie den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht. (Hebr. 9,27).“ Allen anderen aber, die auf Gottes Gnade und Gerechtigkeit vertrauen, gilt folgende Zusage:
„…und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Offbg. 21,4
Amen