Ein besonderes Lebensmittel
Wovon leben wir?
Klar, jeder wird jetzt wohl sagen: Unser Körper braucht Nahrung in fester und flüssiger Form. Aber wie sieht es aus mit der Seele, mit dem Geist? Wir wissen ja, dass auch die Seele und der Geist Mangel leiden können. Die Seele kann verkümmern, der Geist krank werden.
Also lebt der Mensch nicht nur von körperlicher Nahrung, sondern er braucht auch Nahrung für die Seele und den Geist. Das ist Zuwendung, Liebe, Anerkennung, Würdigung, Ansprache, Austausch usw. Jeder weiß was ich meine.
Unser Vers geht noch etwas weiter. Er stammt aus Matthäus 4, wo – ebenso wie in der Parallelerzählung in Lukas 4 – davon berichtet wird, dass Jesus vom Satan in der Wüste versucht wurde. Jesus fastete 40 Tage und 40 Nächte und klar: Er war auch ganz Mensch und hatte großen Hunger. Der Versucher hakt genau da ein und schlägt ihm vor, den nächsten Stein doch einfach in ein Brot zu verwandeln.
Doch Jesus widersteht dieser Versuchung und antwortet genau mit dem o.g. Wort, welches ein Zitat aus 5. Mose 8,3 ist.
Was ist das Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht? Es ist die Bibel, die wir alle zuhause haben, mal weniger, mal mehr gebraucht. Sie ist Gottes geoffenbartes Wort für uns.
Warum leben wir vom Wort Gottes? Weil es selbst lebendig ist, siehe auch Hebr. 4,12!
Wer regelmäßig in der Bibel liest, der wird feststellen, dass sich das Wort Gottes in seiner Ansprache an uns immer wieder ändert. Es spricht in unsere aktuellen Situationen und erweist sich daher als lebendig. Ich kann zum Beispiel für mich sagen, dass ich manche Stellen unter dem Eindruck von Corona anders gelesen habe. Oder denken wir an die Ukraine. Für gläubige Ukrainer hat der Psalm 31 im aktuellen Krieg eine enorme Bedeutung gewonnen. Sie lesen ihn in den Bunkern und Schutzräumen, siehe auch Link hier: Link
Wie viel reicher könnte unser Leben doch sein, wenn wir mehr im Wort Gottes lesen würden?
Wenn wir doch mehr im Blick haben könnten als unser oberflächliches und vordergründiges Wohlergehen und die Reduzierung auf die Dinge, die allein unserem Überleben in der Welt dienen.
Die Welt, ob im Kleinen oder im Großen, ist oft für uns Freude und Frieden, aber oft auch Probleme und Dunkelheit. Im letzteren Fall können unsere Ressourcen schnell zur Neige gehen. In diesem Fall ist es noch wichtiger als sowieso schon, dass wir Hoffnung und Leben schöpfen aus dem, was der Mund Gottes durch Sein Wort zu uns spricht.
Übrigens: Ich mag den Spruch „Der Weg ist das Ziel“ nicht besonders. Wer ohne ein festes Ziel auf dem Weg herumtappt, der lebt vielleicht so vor sich hin, aber das ist nicht die Bestimmung, die Gott für uns hat. Christen haben Ewiges Leben und sie leben im Bewusstsein ihres Ziels, auf dieses zu und beschreiten den Weg mit dem Motto: „Mein Weg führt zum Ziel.“ Das ist ein Riesenunterschied.
Und auch hier kommt Gottes Wort zum Tragen. Christen sind Pilger in dieser Welt auf einem von Gottes Wort ausgeleuchteten Weg zum Ziel. In Psalm 119,105 heißt es: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“
Amen
Lied: Thy Word is a lamp unto my feet – Amy Grant