Ein skandalöser Geburtstag Jesus auf der falschen Party?

"Er kam in Sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf."

Johannes 1,11

Kurz nachgedacht:

(Der Impuls enthält u.U. Links zum weitergehenden Verständnis)

„Er hatte sich so gefreut darauf. Alle wollten in diesem Jahr mitfeiern bei seiner großen Geburtstagsfeier. Aber als sie dann kamen, kümmerte sich keiner um ihn.

Zuerst dachte er, naja, die haben sich alle lange nicht gesehen, vielleicht müssen sich meine Gäste erstmal begrüßen und manche auch erstmal kennenlernen.

Aber dann ging die Feier los, alle aßen und tranken und noch immer nahm von ihm selbst keiner Notiz.

Schließlich merkte er den Grund:

Die waren gar nicht wegen ihm gekommen. Die waren nur da, weil es etwas zu feiern gab. Aber eigentlich war er doch die Hauptperson. Es war doch sein Geburtstag. Ein Skandal sondergleichen und eine riesige Enttäuschung für ihn.“

(inspiriert von https://www.wochenblatt-reporter.de/forst/c-lokales/heiligabend-gottesdienst-in-der-lebendigen-krippe-forst_a339011 )

Jahr für Jahr passiert an Weihnachten derselbe Skandal. Das Fest wurde ins Leben gerufen, weil Jesus Geburtstag hat. Wir sollten feiern, weil Jesus Geburtstag hat. Wir sollten Jesus feiern. Weil Er als Kind für uns geboren wurde. Weil Gott Seinen Sohn gegeben hat. Ein Anlass für eine riesige Freudenparty, in der Jesus im Mittelpunkt stehen und geehrt werden sollte.

Doch wir kümmern uns kaum um Ihn. Er ist nicht mal eine Randerscheinung. Die meisten Menschen, die Weihnachten feiern, haben überhaupt keinen Bezug zu Jesus und mehr und mehr gerät der Grund von Weihnachten im kollektiven Bewusstsein vollständig in Vergessenheit.

Hauptsache, drei freie Tage, am besten noch mit Wochenend-Anschluss wie dieses Jahr und ein Grund zum Feiern und im besten Fall die Seele ein bisschen streicheln. Natürlich nur, wenn nicht gerade das Fest der Anlass wird für einen ausgewachsenen Familienstreit. Die Freudenparty feiert auch der Einzelhandel mit Lebkuchen und anderem Schnickschnack schon ab Ende August usw.

Ich glaube, für Jesus selbst ist das eine große Enttäuschung.

Wir sollten uns selbst und den Menschen um uns herum mal wieder bewusst machen, was und vor allem wen wir da feiern an Weihnachten.

Ich weiß, in unserer pluralistischen und postmodernen Welt tun wir uns schwer mit richtig und falsch. Aber richtig Weihnachten feiern heißt mit Jesus feiern.

Er ist der „reason of the season“, der Grund für Weihnachten. Er ist der Mann von Weihnachten, der Gekreuzigte und Auferstandene.  Mit Ihm kam das Licht in unsere Dunkelheit. Mit Ihm kam die Chance zum Heil, zur Vergebung der Sünden. Er kann die Macht des Bösen brechen in unserem Leben. Wer sich Ihm anvertraut, erfährt auch heute noch ein sinnerfülltes ewiges Leben ohne Angst vor dem Tod.

80, 90, 100 Jahre Weihnachten feiern bringen uns all dem nicht näher, wenn wir Weihnachten nicht mit Jesus feiern.

Die Kirchenväter sagten, wir feiern die Geburt Jesu in Bethlehem, aber wir sollten auch die Geburt Gottes in unserem eigenen Herzen feiern. Angelus Silesius hat das einmal wunderbar ausgedrückt: „Wär' Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir, du wärest ewiglich verloren.“

Also, vielleicht dieses Jahr etwas  „Weniger Geschenkpapier und gold-verschnürtes Glück, weniger Berieselung mit Glöckchen und Musik“ (Rolf Zuckowski), sondern mehr Weihnachten mit Jesus.

Vielleicht auch mal weniger TV und mehr Gottes Wort, z.B. Lukas 2,1-20Johannes 1,1-14, Jesaja 9,1–6, Matthäus 2,1–12 oder Philipper 2,5–11.

Gott segne Euch und beschere Euch eine Christus-zentrierte Weihnacht.

Amen

 Lied: Macht hoch die Tür – Credo Kirche

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