Erntedank - Vom guten Ursprung – und was wir daraus machen Wir danken Gott für die Gaben - aber wie gehen wir damit um?

Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zur Ehre Gottes. (1. Korinther 10,31)

Kurz nachgedacht: 

(Der Impuls enthält u.U. Links zum weitergehenden Verständnis)

Impuls zum Erntedankfest

Vergangenen Sonntag war Erntedank. In Diedelsheim wird das Erntedankfest morgen gefeiert. Ein schöner, festlicher Sonntag. Der Altarbereich ist geschmückt mit verschiedenen Erzeugnissen aus der Landwirtschaft – sichtbare Zeichen dafür, dass Gott wachsen ließ.

„Solange die Erde besteht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8,22)

Diese Verheißung steht bis heute. Alles, was wächst und gedeiht, hat seinen Ursprung in Gottes Schöpferhand. Kein Wissenschaftler, kein Landwirt, kein Düngemittel kann bewirken, dass ein Same zu keimen beginnt – das Leben im Korn bleibt ein Geheimnis Gottes.

Doch wenn wir weiterblicken, sehen wir auch: Aus dem, was Gott schenkt, machen wir Menschen sehr Unterschiedliches. Ein Teil der Ernte bleibt fast naturbelassen – frisches Obst, knackiges Gemüse, goldgelbes Korn.

Ein anderer Teil wird industriell verarbeitet: Fertiggerichte, Süßigkei-ten, künstliche Aromen. Was ursprünglich gesund und gut war, wird oft so verändert, dass kaum noch etwas Natürliches übrigbleibt. Wir konsumieren es trotzdem – weil es bequem, billig,  schmackhaft, aber oft auch sehr ungesund ist.

Mir ist das zum Gleichnis geworden. Auch geistlich beschenkt uns Gott überreich. Alles Gute, was wir im Leben haben – Fähigkeiten, Beziehungen, Zeit, Gaben, Glauben – kommt letztlich von Ihm.

„Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben, von dem Vater des Lichts.“ (Jakobus 1,17)

Doch auch hier liegt es an uns, was wir daraus machen. Manches von Gottes Gutem lassen wir in seiner reinen Form in unser Leben hinein:

Wir danken, loben, beten, lesen sein Wort, helfen anderen.

Doch oft verarbeiten wir seine Gaben weiter – manchmal so, dass das Ursprüngliche kaum noch erkennbar ist. Wir mischen eigene Vorstellungen dazu, Bequemlichkeit, gesellschaftliche Trends. Am Ende ist von der geistlichen Kraft, vom klaren Geschmack des Evangeliums nicht mehr viel übrig.

So wie aus natürlichen Feldfrüchten künstliche Produkte werden können, die uns auf Dauer nicht guttun, so kann auch unser geistliches Leben verwässert werden, wenn wir Gottes Gaben nicht in der Form annehmen, wie Er sie meint.

Erntedank lädt uns darum ein, nicht nur für das zu danken, was Gott wachsen ließ oder uns gibt – sondern auch neu zu prüfen, was wir daraus machen. Danken wir ehrlich und bewusst – nicht nur mit Worten, sondern mit einem Lebensstil, der Gott ehrt.

„Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zur Ehre Gottes.“ (1. Korinther 10,31)

Dankbarkeit ist wie das passende Gewürz zu Gottes Gaben. Sie bewahrt uns davor, alles als selbstverständlich hinzunehmen oder es uns selbst zuzuschreiben. Und sie schützt uns davor, das Gute, das Gott uns in allen Bereichen unseres Lebens schenkt, geistlich so zu „verarbeiten“ und so zu modifizieren, dass es seinen ursprünglichen Geschmack verliert und sogar ungesund wird.

Ich wünsche uns, dass Erntedank nicht nur ein Fest der vollen Scheunen bleibt, sondern ein Fest der klaren und dankbaren Herzen. Dass wir neu staunen über den Schöpfer, der alles wachsen lässt, in allen Bereichen – und bewusst darauf achten, was wir daraus machen.

„Lobet den Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.“ (Psalm 136,1)

Amen

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