Erstaunlich und wunderbar gemacht
Vor einigen Monaten (03.10.2020) habe ich eine beunruhigende Entwicklung thematisiert, die Schwangerschaftsabbrüche im Hinblick auf mögliche Behinderungen immer mehr relativiert und legalisiert und das bis zu immer späteren Zeitpunkten der Entwicklung im Mutterleib. Und vor einigen Wochen habe ich einen sehr beindruckenden Vortrag von Sam Berns gesehen, einen damals (Ende 2013) 17jährigen, der an Progerie litt und der mir bis jetzt nicht aus dem Kopf geht). Diesen Beitrag und ein paar Gedanken möchte ich mit Euch teilen: https://www.youtube.com/watch?v=36m1o-tM05g (Bild oder Link!!!) Wie ich recherchiert habe, ist Sam wenige Wochen später leider an dieser Krankheit gestorben, nicht ohne bis zu diesem Zeitpunkt eine Menge Menschen inspiriert zu haben.
Das macht mich nachdenklich, besonders, wenn ich daran denke, dass in der heutigen Zeit durch gentechnische Untersuchungen zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine Behinderung festgestellt werden kann und es von Teilen der Gesellschaft teilweise als selbstverständlich, wenn nicht sogar geboten angesehen wird, solch eine Schwangerschaft abzubrechen.
Sam würde wahrscheinlich nach heutigen Maßstäben und dem Willen der heutigen „Ethik“ gar nicht erst geboren werden, aber wer so denkt, sollte sich schon einigen Fragen stellen:
Wie können wir uns als nicht involvierte Menschen anmaßen, über den Wert eines werdenden Lebens zu entscheiden mit Kriterien, die rein materiell und egoistisch sich in einer ersten Stufe am "Normalen", in weiteren, zukünftigen Stufen sich vielleicht nur noch am „Optimalen“ orientieren?
Wer von uns würde es wagen, als relativ Unbeteiligter das Leben von Sam Berns als nicht lebenswert zu beurteilen auf der Basis, wie man ihn in diesem Vortrag engagiert und mit welch positiver Ausstrahlung man ihn reden hört und ihn erlebt?
Und wer würde es selbst als Ungläubiger wagen, nicht auch wenigstens den Gedanken in Betracht zu ziehen, ein möglicherweise existierender Gott habe auch Sam als seine einzigartige Schöpfung gewollt und geliebt?
Auch wenn wir manches nicht verstehen, nicht einmal glauben können, so gilt nach meiner Überzeugung für Sam Berns und uns alle das, was in der Bibel in Psalm 139,13-18 nach der Übersetzung "Hoffnung für alle" steht:
„Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich! Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen. Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben – noch bevor einer von ihnen begann! Wie überwältigend sind deine Gedanken für mich, o Gott, es sind so unfassbar viele! Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer; wollte ich sie alle zählen, ich käme nie zum Ende.“
Für Gott sind wir alle liebens- und lebenswert.
Mit dieser Perspektive Gottes, mit Achtung und Liebe unsere Mitmenschen zu sehen würde die Menschen, ihren Umgang miteinander und letztendlich unsere Welt tatsächlich um ein Vielfaches besser machen.
Amen
Lied: Poiema - Könige & Priester