Gebet ist keine Info-Veranstaltung für Gott

Betest Du? Und wenn ja, was für ein Gebetstyp bist Du? Eher der Stoßgebetstyp? Oder der formale Gebetstyp? Vielleicht der Terminkalender-Gebetstyp? Oder etwa ein Spontan-Gebetstyp?

Ich glaube, ich bin eher so ein Mischtyp aus allem. Aber Ich habe mich auch manchmal schon gefragt: Warum soll ich eigentlich beten?

Klar, mit dem Loben und Danken, das ist mir schon klar. Aber was ist mit dem Bitten und Fürbitten? Muss ich Gott erst informieren?

Nein, natürlich nicht, denn Er weiß ja bereits, wo mich und den ganzen Rest der Welt der Schuh drückt. Denn Er ist allwissend.

Beim Nachdenken über den Sinn von Gebet sind mir besonders vier kleine Punkte wichtig geworden, die ich heute mit Euch teilen möchte.

Gebet ist Ausdruck einer realen Beziehung zu Gott

Es gibt Zeiten, da kann uns aus verschiedenen Gründen das Beten schwerfallen. Und da kann es durchaus hilfreich sein, auf vorformulierte Gebete zurückzugreifen, etwa die Psalmen oder auch Gebete aus dem Gesangbuch.

Aber im Normalfall sollte Beten Reden mit Gott als unserem Vater und Herrn und Ausdruck einer realen Beziehung zu Ihm sein.

Gott ist real, Du bist es auch. Wenn Eure Beziehung auch real ist, sollte sie durch vertrauensvolles Gespräch genauso gepflegt werden wie die Kommunikation zu Deiner Partnerin oder Deinem Partner oder zu sehr guten Freunden.

Gebet verbindet uns mit Gott

Connectivity ist ein Kennzeichen unserer Zeit. Technisch sind wir heute vernetzt und verbunden wie zu keiner Zeit vor uns. Sogar unsere Autos sind mehr und mehr „connected“. Aber eine technische Verbundenheit ist ja noch kein Parameter für eine wirklich intensive und tiefe Kommunikation und Beziehung.

Gott ist immer offen für unsere Gebete. Er hat ein offenes Ohr. Er ist auf Empfang, lässt sich weder entschuldigen noch raucht Sein oder Dein Server ab. Die Kommunikation ist unabhängig und von Seiner Seite grundsätzlich immer gegeben und offen.

Gott verändert den Blick für Menschen und Situationen

Was Menschen und Situationen angeht, drehen wir uns bei Schwierigkeiten gerne in unserer persönlichen Dauerschleife. Das geht mir genauso wie Dir.

Ich habe aber festgestellt, dass die Fokussierung auf Gott im Gebet mir neue innere Augen gibt, mit denen ich Menschen und Situationen aus der Perspektive Gottes neu wahrnehmen kann. Und ich habe gemerkt, dass mir durch das Gespräch mit Gott das Vergeben leichter fällt und meine Schwierigkeiten sich relativieren.

Gebet ehrt Gott

Meine Mädels Julia (28) und Tabea (25) sind ja nun schon einige Jahre erwachsen. Sie gestalten ihr Leben selbstständig, schließen Verträge ab und brauchen mich eigentlich nicht mehr.

Und dennoch kommen sie noch heute immer mal wieder zu mir und fragen mich um Rat oder teilen Dinge aus ihrem Leben mit mir.

Das tun sie, weil wir eine intakte, familiäre, liebevolle Beziehung haben. Sie haben Vertrauen und wollen meinen Rat. Und das ehrt mich als Vater.

Ist es nicht auch so bei uns? Wir brauchen Jesus, wir brauchen Gott viel mehr als meine Julia und Tabea mich oder Sabine. Und dennoch geben wir unserem Vater im Himmel auch die Ehre, wenn wir ihm danken, uns ihm anvertrauen oder Seinen guten Rat für unser Leben suchen.

Amen

Lied: Er hört dein Gebet – Christoph Zehendner

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