Gedanken zum 3. Oktober

Vorgestern war wieder mal „Tag der Deutschen Einheit“. Zum 34. Mal seit 1990 jährte sich das Datum der Wiedervereinigung. Die Mauer war ein Jahr zuvor gefallen. Das Ganze war gewaltlos geschehen, ohne Blutvergießen. Ein Wunder, eine große Gnade Gottes und ein nicht für möglich gehaltener Segen, den Gott uns als Volk damals zukommen ließ.

Ebenso auch ein Zeichen für die Liebe und Vergebungsbereitschaft Gottes, denn gerade wir als deutsches Volk hatten uns ja rund 50 Jahre zuvor am jüdischen Volk und den Juden in schrecklicher Weise verschuldet.

Aber wie wenige haben schon damals Gott für die Wiedervereinigung gedankt und Ihn gefeiert und wie viele feierten damals nur sich selbst?

Und jedes Jahr, wenn das Datum wiederkehrt, denke ich wieder mit diesem besonderen Fokus, den ich als gläubiger Christ nun mal habe, über unser Land nach.

Und es macht mich traurig, in welchem Zustand unser Land in meiner Wahrnehmung ist: Innerlich und äußerlich marode. Es macht mich traurig und sogar zornig, wie viele unweise, ideologisch aufgeladene und oft gottlose Entscheidungen von Politikern und Entscheidungsträgern gefällt wurden, die Gott und Sein eigentlich guter Plan für uns nicht interessiert.

Und nein, bitte nicht missverstehen:

Ich mache hier keine Parteipolitik, denn das Problem liegt sehr viel tiefer.

Denn wo Menschen – über alle Parteigrenzen hinweg - Gott verwerfen, da entzieht ihnen Gott auch Seine Weisheit und Seinen Segen. Und alle müssen darunter leiden, selbst diejenigen, die Gott lieben und ehren.

Die Kausalität zwischen der Zuwendung eines Volkes zu Gott einerseits und Gottes Segen andererseits oder der Abwendung eines Volkes und Gottes Entzug von Segen liegen auf der Hand.

Diese Mechanismen sind universell, auch wenn Gott den Propheten Jeremia in Kapitel 18,1- 17 hauptsächlich zu seinem Volk Israel sprechen lässt, aus dem ich im Eingangsbild die Verse 7-10 zitierte. Aber es gibt noch mehr solcher Bibelstellen.

Deshalb: Schimpfen wir nicht nur auf die Politiker, sondern betrachten wir uns selbst mal persönlich und als ganzes Volk! Denn nicht umsonst heißt es ja: „Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient.“

Es ist nicht schön, über all das nachzudenken. Aber ich bin der Überzeugung, der Ursprung, dass bei uns zurzeit alles den Bach runterzugehen scheint, liegt darin begründet, dass Deutschland heute im Jahr 2024 ein weithin säkulares und atheistisches Land geworden ist. Ein Umstand, der eigentlich den Kirchen und uns Christen nicht gefallen kann.

Und das geistliche Wesen Deutschlands im Jahr 2024 ist keine Angelegenheit, die sich vollkommen überraschend erst seit dem vergangenen Jahreswechsel zeigt. Nein, das, was wir heute wahrzunehmen gezwungen sind, ist das Resultat von Jahrzehnten, in denen wir uns schleichend, aber stetig, immer mehr eingebildet haben, Gott als der, der uns gewollt und gemacht hat, sei für unser Leben ohne Relevanz.

Welche Hybris!

Und nicht einmal die Wiedervereinigung Deutschlands, ein deutliches Gnadenangebot Gottes, brachte uns zurück zu Ihm.

Was bleibt uns Christen nun? Was können wir tun in dieser Situation? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Zwei Dinge aber kann jeder Christ tun: Erstens für unser Land beten und zweitens die Dinge aus geistlicher Sicht offen benennen, so wie ich es gerade tue.

Dies waren und sind sehr deutliche, auch mutige Worte und deshalb bitte ich Euch:

Seid mir deshalb bitte nicht böse, ich will niemandem auf die Füße treten, aber ich bin von folgender Überlegung überzeugt und formuliere sie deshalb auch offen!

„Keine bestimmte Partei und keine menschlichen Konzepte, auf sich allein gestellt, werden diesen objektiven Niedergang aufhalten, sondern nur Gebet und eine erneute Hinwendung unseres Landes, von dem einmal viel geistlicher Segen ausgegangen war, und seiner Menschen wieder zurück zu Gott und dem Herrn Jesus.“

Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Kirchen und Gemeinden aller Denominationen ebenso wie jeder einzelne Christ darauf ihren absoluten Fokus setzen, anstatt menschlichen Philosophien und dem Zeitgeist zu folgen.

Amen

Lied: Für jede Hand und Stimme – Miroslav Chrobak und Chor

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