Gedanken zum Frieden
Ohne Zweifel stehen wir alle nach wie vor unter dem Eindruck des verbrecherischen, völkerrechtswidrigen Überfalls der russischen Armee auf die Ukraine auf Befehl von Russlands Präsident (Diktator) Wladimir Putin.
Wie bereits schnell und aus meiner Sicht richtig gesagt wurde sind wir tatsächlich am vorletzten Donnerstag in einem anderen Europa aufgewacht als in dem, in dem wir eingeschlafen sind. Bis zuletzt hatten viele, auch ich, auf den Erfolg der diplomatischen Vernunft und der pragmatischen Besonnenheit gehofft. Erschüttert und angewidert müssen wir seit diesem schlimmen Morgen am 24.02. wahrnehmen, dass ein Angriffskrieg eines souveränen Staates auf einen anderen auf europäischem Boden wieder eine Option für skrupellose Staatsführer geworden ist. Kein Tag, an dem nicht neue Schreckensmeldungen uns auch hier belasten. Wir sollten dennoch nicht passiv und unbeteiligt bleiben. Unsere Gedanken und unsere Gebete sollten bei den Menschen in der Ukraine sein. Aber wir sollten auch die vielen jungen russischen Soldaten und Wehrdienstleistenden nicht vergessen, die vielfach zunächst mit Fehlinformationen und dann unter Zwang zu diesem Krieg gezwungen werden.
Am meisten deprimiert mich persönlich seit dem 24.02.2022 die nun historische Wahrheit, dass die Abschreckung im Kalten Krieg offensichtlich besser funktioniert hat als die auf Verträgen und wirtschaftlichen Verflechtungen entstandene neue europäische Friedensordnung auf Basis der „Charta von Paris“, die nach dem Zusammenfall der alten Sowjetunion (UDSSR) in Europa entstand.
Bewegt bin ich aber auch vom Mut der ukrainischen Menschen und von der derzeitigen, selten gewordenen Geschlossenheit der gesamten westlichen Welt und der NATO.
Was könnte ich persönlich als Christ nun von der Bibel ausgehend sagen?
Als echte Christen sind wir Kinder Gottes. Der Herr Jesus nennt uns glückselig, wenn wir uns um den Frieden bemühen. Ein Kennzeichen der Kinder Gottes ist, dass sie Friedensstifter sind. In Matth. 5,9 heißt es: “Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass trotz allem Bemühen um menschlichen Frieden dieser immer wieder angefochten und auch gebrochen wird. Das gilt im Großen wie auch im Kleinen. Schon 1. Mose 8,21 nennt uns den Grund. Da urteilt Gott über das menschliche Herz: “…das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“
Wir sehnen uns nach dauerhaftem und nach bleibendem Frieden. Aus diesem Grund brauchen wir einen höheren Frieden, der nicht nur vom schwachen, wankelmütigen und manchmal bösen Herzen von uns Menschen abhängig ist.
Wir brauchen den Frieden, der direkt aus dem Herzen Gottes kommt und der sich in Jesus materialisiert hat. Gott selbst teilt sich Jeremia in Kapitel 29,11 hinsichtlich Seiner Gedanken über uns mit: “Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Unheils, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.“
Genau diesen Frieden sagt uns der Herr Jesus zu. Und dieser Friede unterscheidet sich grundlegend vom rein menschlichen Frieden. Der Friede Gottes wird durch das hebräische Wort “Shalom“ ausgedrückt und bedeutet viel mehr als nur die Abwesenheit von Krieg und Streit. Er ist vollständig, umfassend und makellos. Er übersteigt unser Denken.
Diesen Frieden sagt der Herr Seinen Jüngern zu mit den Worten: “Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Johannes 14,27):
„Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus.“ (Phil. 4,7)
Amen
Lied: Friede sei mit Dir - Manfred Siebald