Ich bin … der wahre Weinstock

Das letzte der bekannten sieben Ich-bin – Worte Jesu handelt vom Bild des Weinstocks, der Jesus ist. Es ist auch deshalb das letzte Bild, weil es die vorläufig letzte Etappe eines logischen Weges mit Jesus in diesem Leben markiert. Und es fragt nun dich: Wo stehst du gerade auf diesem Weg?

Erinnern wir uns an die vergangenen sechs Impulse!

Das Brot: Das Brot ist der Schritt, wenn du merkst, dass dieses Leben deinen Lebenshunger nicht stillt und dich nicht dauerhaft sattmachen kann. Du beginnst, den zu suchen, der selbst das Brot des Lebens ist und der deinem Mangel abhilft, Jesus.

Das Licht: Wenn du Jesus gefunden hast, orientierst du dich zunächst an ihm. Du begreifst, dass du Jesus als das Licht brauchst, das dich sicher auf deinem Weg des Lebens führen kann. Du erkennst dann, dass du nun nicht mehr ziellos im Finstern umherirrst, sondern dass du in Ihm das Licht des Lebens hast.

Die Tür: Wenn du Ihm dann nachfolgst, merkst du, dass du nicht allein unterwegs bist. D.h. du bildest mit allen anderen Nachfolgern eine Herde. Das ist der Zeitpunkt, an dem du dich einer Gemeinde anschließt, die Jesus hoffentlich als Zentrum hat und von Ihm beschützt wird.

Der Hirte: Du merkst, du wirst vom Hirten Jesus nicht nur beschützt, sondern Er versorgt dich mit allem, was du brauchst, und dies nicht nur im ganz normalen täglichen Leben, sondern auch mit geistlicher Nahrung auf guten Weiden („Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“).

Die Auferstehung und das Leben: Mit deiner geistlichen Reifung wird auch dein Blick weiter. Du erkennst, dass die Auferstehung Jesu auch dir gilt und das AuferstehungsLeben in Ihm der Schlüssel dazu ist.

Der Weg, die Wahrheit und das Leben: Dein Ziel ist es nun nicht mehr, auf ein möglichst gutes Leben in den zeitlichen Grenzen zu hoffen, die die Biologie uns setzt, sondern du suchst nun besonders auch deine himmlische Heimat, für die du inzwischen auch das Bürgerrecht hast (Hebr. 13,14; Eph. 2,19; Hebr. 11,13-16). Auf diesem Weg in die himmlische Heimat ist dir Jesus selbst Weg, Wahrheit und die Essenz des Lebens.

Der Weinstock:

Nun also einige Worte zum Weinstock: Das Gleichnis steht in Joh. 15,1-11. Der Weinstock und die Abhängigkeit der Rebe von ihm ist ein Bild für die Abhängigkeit von Jesus, in der du leben sollst, um Frucht zu bringen. In Vers 5 sagt Er wortwörtlich genau das: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.“

Genau das ist es, was jeden Christen ausmachen soll: Frucht zu bringen. Das können wir aber nicht aus uns selbst, sondern nur in enger Verbindung mit Jesus. Keine Rebe wird Trauben mit Früchten tragen, wenn sie ihre Verbindung mit dem Weinstock nicht mehr hat. Dasselbe gilt auch für uns.

Wie aber sieht das aus mit dieser dauerhaften Verbindung? Das ist, bzw. war im Alten Testament noch ein Geheimnis. Ein Geheimnis, welches nun, in Kolosser 1,26-27, geoffenbart wurde: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Ganze Stelle lesen!). Auch Jesus spricht genau das an, wenn Er sagt: „Wer in mir bleibt und ich in ihm… (Vers 5)“.

Möglich wird diese Tatsache, die auch weiterhin für die ungläubige Welt ein Geheimnis bleibt, durch den Heiligen Geist, durch den Christus selbst in jedem wiedergeborenen Menschen lebt.

In Ihm und durch Ihn sollen du und ich nun gemeinsam wachsen und Frucht bringen. Diesen fortwährenden und wünschenswerten, aber gleichzeitig keinesfalls automatischen Wachstumsprozess im Leben eines Christen innerhalb des Leibes Christi (der Gemeinde - 1. Kor. 12,27; Eph. 1:22-23; Eph. 5:29-30; Kol. 1:18; Kol: 1:24) nennt die Bibel „wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus“ (Epheser 4,15-16).

Die Funktionalität dieses Prozesses aber besteht zwangsläufig in der Abhängigkeit und Verbindung, die wir als Reben zu Christus als dem wahren Weinstock halten.

Amen

Lied: Ich bin der Weinstock – Clemens Bittlinger, Album „Ich bin“ Released on: 1999-08-27

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