Inklusion für alle (Jahreslosung 2022)
Artikel 1 in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Nationen sowie die Grundrechte des „Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland“ sichern jedem Menschen gleiche persönliche Rechte und Pflichten zu. Niemand darf benachteiligt oder ausgeschlossen werden, solange er sich im Rahmen der jeweiligen Gesetze bewegt.
Somit sind die dort festgeschriebenen Menschenrechte die Voraussetzung für Inklusion und gleichzeitig Verpflichtung zur Inklusion.
Wenn wir aber näher hinschauen, müssen wir leider feststellen, dass selbst innerhalb dieses Rechtsrahmens, vor allem aber innerhalb der Gesellschaft selbst immer wieder Menschen nicht angenommen werden und eingeschlossen werden, sondern im Gegenteil sogar bewusst ausgeschlossen werden. Und das aus ganz verschiedenen, oft egoistischen und niedrigen Gründen.
Und deshalb muss man feststellen, dass das offizielle Bekenntnis zur Richtigkeit von Inklusion zwar lobenswert ist, aber seinen Wert nur dann bestätigt, wenn auch die Gesellschaft, in der wir uns nun mal alle als soziale Wesen bewegen, diese verinnerlicht und mit Leben füllt.
Wie anders dagegen ist unser Gott.
Es gibt ein Zitat von Friedrich von Bodelschwingh, der bekannte: „Es geht kein Mensch über diese Erde, den Gott nicht liebt.“ Dieser Spruch ist durch viele Bibelstellen gedeckt. Und es ist umso erstaunlicher, dass Gott sich jedem Menschen zugänglich machen will, obwohl der Unterschied zwischen Gott und uns Menschen so viel größer ist als die maximalen Unterschiede, die wir unter uns wahrzunehmen glauben.
Wenn also Gott keine Vorbedingungen stellt und keinen von der Gemeinschaft mit IHM ausschließt, um wie viel mehr sollten dann auch wir SEINEM Beispiel folgen, uns gegenseitig annehmen und ohne Vorbehalte behandeln.
Aber - wir ticken leider anders. Wir selbst haben nämlich recht genaue Vorstellungen, wie ein anderer oder eine andere beschaffen sein muss, damit wir ihn oder sie einschließen und ihm oder ihr unsere Gunst schenken. Erfüllen die Menschen unsere Erwartungen oder Bedingungen nicht, stoßen wir sie nur allzu oft von uns. Selten brutal, nein, das nicht: Wir haben da meistens deutlich subtilere Methoden auf Lager. Und leider müssen wir als Christen immer wieder bekennen, dass auch wir da oft genug versagen, obwohl gerade wir als Christen uns doch dieser absoluten vorbedingungslosen Liebe Gottes zu uns bewusst sein müssten.
Damit wir erkennen, wie wir in Gottes Augen handeln sollten, hat uns Gott SEINEN Sohn vor Augen gestellt. Denn an IHM können wir ja am besten erkennen, wie wir sein und uns gegenüber anderen verhalten sollten.
Wir sollen andere mit den Augen Gottes sehen, als SEINE geliebten Geschöpfe, die ER nur allzu gerne auch SEINE Kinder nennen würde, wenn sie SEINE Liebe nur annehmen wollten.
Die aber die Liebe Gottes erkennen und annehmen, die vertraut ER SEINEM Sohn an. Und diejenigen, welche der Vater dem Sohn gibt, die kommen zu diesem.
Und jeder, der zu IHM kommt, den wird der Herr Jesus nicht hinausstoßen, sondern ihm oder ihr Leben im Überfluss geben, das schon jetzt beginnt und darüber hinaus eine ewige Perspektive bei IHM hat.
Mögen wir dies für das neue Jahr 2022 verinnerlichen, danach leben und andere mit derselben Liebe behandeln, mit der wir geliebt sind. Das wünsche ich uns allen miteinander und füreinander in CVJM, Kirche und Gemeinde im kommenden Jahr.
Amen
Lied: Jesus, zu Dir kann ich so kommen wie ich bin – Andrea Adams-Frey