Kraft in schweren Zeiten
Noch nicht ein Jahr ist es her, da haben viele die Hektik unseres Alltags, das Tempo des Lebens und die Anforderungen und den Stress ihres beruflichen Umfelds als große Belastung empfunden und sich nach mehr Ruhe und Entspannung gesehnt.
Und machen wir uns nichts vor: Viele leiden auch zurzeit unter den Anforderungen ihres Berufs oder auch unter der Situation, ihn aktuell vielleicht gar nicht ausüben zu können. Wir sind „mühselig und beladen“, wie es Luther ausdrückte und sehnen uns nach Ruhe und Erquickung.
Nun sollte man annehmen, die derzeit erzwungene Ruhe und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens könnten uns diese Ruhe und Erquickung schenken und einen Kontrapunkt zur Hektik vor Corona bilden.
Aber erquickt uns diese erzwungene Ruhe etwa?
Ich vermute mal, dass sich viele trotzdem nicht erquickt fühlen oder innerlich zur Ruhe kommen. Denn so mancher von uns empfindet diese Ruhe zwar als Ruhe, aber auch als die Ödnis einer Wüste. Das kann mal zum Rückzug ganz gut sein wie z.B. einige Tage Einkehr in einem Kloster. Aber tut uns das dauerhaft gut, so wie wir es nun schon seit fast einem Jahr immer wieder über längere Phasen erleben?
Den meisten wohl eher nicht. Uns allen fehlt der direkte Kontakt mit unseren Familien, Freunden, im Verein, mit Kollegen und Nachbarn. Und auch, wenn im Moment die objektiven Zeichen eher auf Hoffnung stehen, weisen die subjektiven Zeichen bei vielen eher auf ein Ende der persönlichen Geduld hin.
Viele wollen allmählich den zunehmend belastenderen Zwang zur Isolation nicht mehr hinnehmen, viele wollen – allen Gefahren zum Trotz – ausbrechen, wie ich gerade vor wenigen Tagen im Gespräch mit einer guten Freundin erfuhr.
Und ich kann das sehr gut nachempfinden und nachvollziehen.
Lasten können sehr vielfältig sein. Sie können in zu viel Stress, Hektik, Überforderung, Existenzängsten, Krankheit, Sorgen, aber auch in zu viel Isolation begründet sein.
Ich weiß nicht, wie Du, wie jeder einzelne von Euch mit diesen Dingen umgeht.
In meiner Frau und in meinen Kindern, in meinem allerengsten Familienkreis erlebe ich viel Rückhalt.
Der persönliche Ruhepunkt meiner Seele aber ist der Herr Jesus, der in mir lebt. In Ihm finde ich Ruhe, Geborgenheit und Friede für meine Seele in allen Zeiten, die ich bisher erlebt habe. Und ich habe die Zuversicht, dass Er mich auch weiterhin in der Zukunft begleiten und mir Kraft und Ruhe geben wird.
Und diese Ruhe und dieser Frieden ist nicht mit der Situation einer glühend heißen, trockenen, lebensfeindlichen Wüste vergleichbar, sondern eher mit der kühlen Erfrischung des lebendigen Wassers, dass der Herr Jesus selbst gibt.
Ich wünsche Dir deshalb gerade in diesen Zeiten Mut, Dich an den Herrn zu wenden und ihn Ihm und Seinem Wort die Hilfe, Kraft, Ruhe, Erquickung und Geborgenheit zu finden, die kein Mensch sonst Dir geben kann.
„Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.“ Matthäus 11,28 (HfA)
Jesus erwiderte: »Wer dieses Wasser trinkt, wird bald wieder durstig sein. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird nie wieder Durst bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die ewiges Leben schenkt.« Joh. 4, 13+14 (HfA)
Amen
Lied: Kraft in schweren Zeiten - Martin Pepper