Leeres Versprechen oder cooler Move Eine Frage der Beziehung, aber auch der Sichtweise

"Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen" 

Matthäus 28,20

Kurz nachgedacht:  

(Der Impuls enthält u.U. Links zum weitergehenden Verständnis)

Stell dir vor, du hättest eine große Aufgabe vor dir, von der du nicht weißt, wie du sie alleine bewältigen sollst! Aber du hast einen sehr fähigen Freund, der bisher alle Dinge hinbekommen hat. Oder du leidest an einer schlimmen Krankheit, von der du nicht weißt, ob du sie überstehen wirst. Und du wünschst dir, dass dein Freund dir wirklich auch in jeder Phase der Aufgabe oder Krankheit nahe sein wird.

Und tatsächlich: Der Freund sagt dir: „Du, ich werde bei dir sein in allen Tagen, die auf dich zukommen.“ Aber dann passiert genau das nicht. Du musst alleine durch alles durch. Irgendwann nimmst du deinen Mut zusammen und rufst den Freund an. Und der zeigt sich verwundert und meint: „Aber glaub mir doch, ich habe jeden Tag an dich gedacht.“

Bist du da nicht enttäuscht und hattest dir das Dabeisein des Freundes ganz anders vorgestellt? Irgendwie praktischer?

Der letzte Satz Jesu im Matthäus-Evangelium an Seine Jünger und damit auch an uns hörte sich zunächst genauso an: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende dieser Weltzeit / dieses  Zeitalters (Äons)“ (Matth. 28,20). Und schwupp: Weg war er. Daran denken wir an Himmelfahrt. Sieht das nicht wie ein kompletter Widerspruch aus? Gerade hatten die Jünger eine riesige Aufgabe bekommen: „So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe“ (V19).

Natürlich war Jesus dann nicht mehr körperlich bei ihnen. Er war nun beim Vater im Himmel. Aber Er sendete 10 Tage später den Heiligen Geist. Und danach waren die Jünger wie ausgewechselt, wahrscheinlich auch die, die in Vers 17 noch gezweifelt hatten.

Im Heiligen Geist erfüllte Jesus Sein Versprechen und war tatsächlich bei Ihnen alle Tage. Und das hatte enorm praktische Auswirkungen. Der Heilige Geist war Jesus in Ihnen. Er war Geheimnisoffenbarer, Erkenntnisgeber, Liebesbringer, Kraftgeber, Fürsprecher, Hoffnungsgeber, Lehrer, Tröster, Fruchtbringer, Veränderer, Versiegler.

Nein, Jesu Zusage war kein leeres Versprechen, sondern die volle Erfüllung ganz praktisch in ihrem Leben. Wenn du als Christ aber das Gefühl der Abwesenheit Jesu in deinem Leben hast und diese Zusage deshalb als leeres Versprechen Jesu empfindest, dann bitte Gott, dass Er dir den Heiligen Geist gibt, der dich Seiner ständigen Gegenwart in dir versichert!

Und ich verspreche Dir: Jesus wird immer mehr permanenter Bestandteil deines Lebens werden.

Nun noch ein paar Worte, warum die Sendung des Heiligen Geistes echt ein cooler Move war: Hast du nicht schon manchmal die Jünger um ihr Privileg beneidet, direkt mit Jesus gewandert, gelebt und gesprochen zu haben? Also mir ging das schon so.

Aber sieh es mal so: Wenn Jesus mit Seinem unsterblichen Auferstehungsleib tatsächlich bei den Jüngern geblieben wäre, dann wären die Jünger wohl nie in die Welt hinausgezogen und hätten das Evangelium verbreitet. Sie hätten sich weiter regional in Israel um den Herrn geschart, bis sie gestorben wären.

Und Jesus hätte sich dann neue Jünger suchen müssen.

Das wäre nicht im Sinne von Gottes Plan gewesen, denn Er hat einen Plan zur Rettung jedes Menschen in der ganzen Welt. Zu allen Zeiten. Das war aber nur realisierbar durch die Gabe des Heiligen Geistes, der das Wirken Jesu in Seinen und durch Seine Jünger unabhängig von Raum und Zeit machte.

Und deshalb war der Tausch der zeitlichen und räumlichen Anwesenheit Jesu zum Dabeisein alle Tage in und bei dir durch den Heiligen Geist ein echt cooler Move Gottes.

Amen

© Jens Völker / Verwendung für gemeindliche oder missionarische Zwecke ausdrücklich erlaubt

Lied: Ich bin bei Euch – Wolfgang Tost

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