Löwe und Lamm
„Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamm Juda ist, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu brechen!“ (Offenbarung 5,5)
In der klassischen Abendmahlsliturgie in der Evangelischen Kirche in Diedelsheim haben wir früher vor dem Abendmahl immer das dreimalige „Christe, du Lamm Gottes…“ gesungen. Wer es nicht kennt oder mal hören will …
Dieses gemeinsame Singen und auch der Text haben mich innerlich immer sehr bewegt, leider ist es in meiner Wahrnehmung zwischenzeitlich etwas aus der Mode gekommen – und das nicht nur wegen Corona.
Jesus Christus ist das Lamm Gottes und trug als dieses die Sünde der Welt und damit jedes einzelnen von uns. Er vergoss Sein kostbares Blut für Dich und mich. Daran denken wir im Abendmahl in besonderer Weise.
Als der Herr Jesus das erste Mal auf diese Erde kam, kam er als liebender und barmherziger Retter der Menschen. Er erduldete Schmach und Schmerz und wehrte sich nicht, obwohl er die Macht dazu gehabt hätte. Seinen Auftrag, den Preis für unsere Sünde zu bezahlen, vollbrachte Er und bestätigte dies mit Seinem letzten Wort am Kreuz: „Es ist vollbracht.“
Schon am Anfang des Wirkens Jesu sieht Johannes, der Täufer den Auftrag beim ersten Kommen Jesu: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt! (Joh. 1,29)“
Der Vers aus Offenbarung 5,5 stellt uns den gleichen Jesus vor, aber nun mit einem anderen Auftrag.
Wenn der Herrn Jesus das zweite Mal auf diese Erde kommt, wird er als gerechter Richter der Menschen kommen.
Und wieder wird das Bild eines Tieres verwendet. Jesus ist nun nicht mehr das Lamm, sondern der Löwe aus Juda, die Wurzel Davids. Es ist derselbe Jesus, aber in der im Vers beschriebenen Szene im Himmel ist Er gerade dabei, einen ganz anderen Auftrag auszuführen. Er ist im Begriff, mit dem Brechen der sieben Siegel Gerichte über die Welt einzuleiten, wie sie die Welt bis dahin noch nicht gesehen und erlebt hat.
Das Brechen der Siegel und die darauffolgenden Gerichte liegen aus heutiger Sicht noch in der Zukunft und noch hat jeder Mensch es in der eigenen Hand, ob er die Rettung, die der Herr bei seinem ersten Kommen angeboten hat, annimmt. Tut er das nicht, wird er früher oder später Jesus Christus als seinem Richter begegnen.
Das Angebot der Liebe Jesu steht uns am Kreuz vor Augen. Die Entscheidung liegt bei einem jedem von uns.
Wie möchtest Du ihm begegnen? Als Retter oder als Richter? Als Lamm oder als Löwe?
Wir haben die Wahl. Lasst uns die richtige Entscheidung treffen!
Amen
Lied: Der Löwe und das Lamm - Urban Life Worship