Nicht mehr im Dunkeln tappen

Sie ist ehemalige Missionarin, 87 Jahre alt und fehlte kürzlich bei unseren regelmäßigen Treffen. Thomas, ein Freund in meinem Alter, der sich mit seiner Familie ein bisschen um sie kümmert, entschuldigte sie mit folgender Information:

„Brigitte (Name von mir (Jens) geändert) geht es heute nicht gut. Ihr ist ein kleiner Unfall widerfahren. Sie hatte in ihrem Keller zu tun. Leider ist das Kellerlicht vom Vermieter so eingestellt, dass es sich nach einiger Zeit selbst ausschaltet. Plötzlich ging das Licht aus. Brigitte hatte kein Licht dabei, dachte sich aber, sie kennt den Weg ja im Dunkeln. Leider hatte sie die Rechnung ohne einen Trägerpfeiler aus Beton gemacht, gegen den sie lief.“ (Anmerkung von mir: Es geht ihr mittlerweile wieder besser.)

Mir wurde diese kleine Information sofort zu einem Gleichnis, denn, egal, ob wir Christen sind oder nicht:

Geht es uns nicht oft im übertragenen Sinn genau wie Brigitte?

Wir haben uns in irgendwas verrannt und sehen in der ganzen Sache plötzlich kein richtiges Licht mehr. Gleichzeitig denken wir. „Das habe ich schon öfter erlebt. Da komme ich schon wieder heraus.“

Und schon laufen wir vor die Wand.

Auch als Christ fallen mir mehrere, wenn nicht gar viele Situationen ein, in denen ich geistlich vor die Wand laufe: Ich bin – mal wieder – ohne Jesus unterwegs und komme in eine unangenehme Situation. Gleichzeitig denke ich: „Macht nichts, kein Problem, den Weg da hinaus kenne ich auch im Dunkeln.“ Und scheitere meistens schmerzhaft.

Das passiert mir immer wieder dann, wenn ich ohne Gottes Wort, ohne Christus unterwegs bin.

In Psalm 119,105 steht eine hochinteressante Aussage: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.“

Mit dem Wort ist hier sowohl das geschriebene Wort Gottes, die Bibel, wie auch der Herr Jesus selbst gemeint. Denn Christen wissen aus dem Anfang des Johannes-Evangeliums, dem sogenannten Johannes-Prolog, dass der Herr Jesus auch selbst als das lebendige Wort Gottes bezeichnet wird.

Immer, wenn wir, ob wir Christen sind oder nicht, ohne den Herrn Jesus oder sein Wort unterwegs sind, muss uns klar sein, dass wir geistlich „in der Finsternis wandeln“ und orientierungslos herumstolpern.

Aber das ist auf Dauer in den seltensten Fällen gesund und langfristig fatal. Ein nicht ganz unwichtiges Detail des Weges ist nämlich auch das Ziel.

Jesus ist das Licht der Welt. Wenn wir mit Ihm unterwegs sind und Ihm nachfolgen, haben wir nicht nur das perfekte Licht auf unserem Weg und müssen nicht mehr in der Finsternis umhertappen, sondern wir haben auch noch das Licht für unser ganzes Leben und erreichen das Ziel unseres Lebens.

Wer von Euch ist schon mit dem Herrn Jesus unterwegs und kennt Ihn als Herrn und Licht seines/ihres Lebens?

Das kann ich nur jedem wünschen. Und noch eines:

Jesus, das Licht der Welt, das Licht des Lebens, hat darüber hinaus die Eigenschaft, diejenigen, die Ihm folgen, als weitere Lichter anzuzünden, damit sie ebenfalls auch für andere wieder Lichter sein können.

Und dann wird auch die nächste Aussage Jesu Realität, in der Er seinen Nachfolgern zusagt: „Ihr seid das Licht der Welt.“ (Matth. 5,14a).

Amen

Lied: Sei mein Licht - Rend Collective

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