Nur im Ausland?

„Es gibt so viele Menschen, die nichts von Ihm wissen, die noch nie etwas von Ihm gehört haben - übrigens auch bei uns in Deutschland. Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass die Menschen hier Bescheid wüssten. Viele Menschen wissen nicht Bescheid.“ (Ernst-August Bremicker, geb. 1958, Unternehmer und Mitbesitzer ABUS)

Was denkst du, wenn du das Wort Missionar oder Missionsfeld hörst?

Ich bin mir sicher, auch du denkst wie ich zunächst mal an ferne Länder, primitive Zivilisationen oder Menschen, die weit entfernt von uns in geistlich absoluter Dunkelheit leben. Vielleicht hast du, wenn du Christ bist, sogar selbst schon davon geträumt, Menschen in fernen Ländern das Evangelium zu bringen und sie zu Christus zu führen.

Aber ist diese Assoziation von den fernen Ländern richtig? Sie ist sicherlich nicht falsch, aber unvollständig. Lese doch nochmal den Vers von Jesus oben aus Apg. 1,8, achte auf die Reihenfolge der genannten Regionen und denke dabei an unser Deutschland im Jahr 2024!

Als das Evangelium seinen Siegeszug antrat, fingen die Jünger nicht mit den Enden der Erde an, sondern vor ihrer Haustür. Dieses Prinzip gilt heute genauso: Deine Verwandtschaft, Klasse, Arbeitsstelle, Nachbarschaft etc., dein ganzes soziales Umfeld ist dein erstes Missionsfeld. Fünf Meter vor deiner Haustür fängt heute das Missionsfeld an. Denn wenn ein Gläubiger zu Hause keine Liebe zu Verlorenen, die vielleicht sogar Freunde oder Verwandte sind, zeigt, wird der Herr wahrscheinlich gar nicht daran denken, ihn in die Ferne schicken. Dazu schreibt der Missionar : „Manchmal haben Geschwister, die sehr im Werk des Herrn in der Ferne engagiert sind, zunächst in ihrer Umgebung seit Jahren nichts gemacht. Das ist doch ziemlich schwer verständlich, oder?“

Der Evangelist Wolfgang Dyck brachte es ebenfalls sehr deutlich auf den Punkt: „Deutschland ist Missionsland Nr. 1, ein Land voll getaufter Heiden, jede Menge um die Ecke herum. Da ist kein großer Aufwand, keine finanziell unterstützende Gemeinde nötig, um an die Front zu kommen. Wir stehen jeden Tag an der Front: in der Firma, in der Familie, ja selbst in den christlichen Kreisen, solange Spreu und Weizen noch zusammen sind.“

Ja, getauft sind viele und somit nach kirchlicher Definition sogar Christen.

Aber könnten diese getauften Christen, selbst dann, wenn sie mehr oder weniger regelmäßig die Kirche besuchen, einem anderen Menschen das volle Evangelium erklären? Könntest du es?

Zum Beispiel so: Tippe auf das nebenstehende Bild!

In unserem christlichen Land leben und sterben Menschen, die sich hinsichtlich des Evangeliums in solcher Unwissenheit befinden, als ob sie im tiefsten und unerreichtesten Dschungel lebten. Wenn sie dort wohnten, würden wir Christen vielleicht Geld spenden und ein Missionar würde sich im besten Fall aufmachen, um ihnen dort das Evangelium zu predigen - selbst auf die Gefahr hin, dass er in diesem Land an einer tropischen Krankheit sterben würde.

Aber wenn die Verlorenen vor unserer Haustür wohnen, geschieht wenig bis nichts. Es leben viele Leute ganz in unserer Nähe, die von Christus kaum etwas kennen und wissen außer seinem Namen; sie wissen nichts von Seiner Retterliebe oder vom Evangelium, und doch sagen wir ihnen nichts von Christus.

Ist das nicht erschütternd, ist das nicht sogar lieblos?

Wir stillen unseren eigenen geistlichen Hunger und lassen andere verhungern.

Lasst uns unsere Gleichgültigkeit ablegen und für Christus arbeiten! Da, wo uns Gott zuerst gebrauchen will. Auf die Frage „Ausland oder Inland?“ könnte man deshalb antworten: Beides – aber möglicherweise doch zuerst Inland?

Amen

Lied: Kommt, atmet auf, ihr sollt leben – Opa Peter

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