Sei ein lebendger Fisch
Meine Lieblingsfische sind Lachse. Erstens schmecken sie gut, egal, ob als Räucherlachs oder angebraten und zweitens haben sie einige Eigenschaften, die ich sehr faszinierend finde.
Wer mit wachen und interessierten Augen die Schöpfung betrachtet und über die Wunder Gottes in ihr nachdenkt, für den kann vieles zum Gleichnis werden.
Lachse werden im Süßwasser in den Oberläufen von Flüssen geboren. Sogar im Schwarzwald gibt es wieder Lachse. Als Jungfische wandern sie ins Meer und kehren irgendwann wieder zu ihrem Geburtsort zurück, um dort ihrer Bestimmung der Fortpflanzung zu folgen und abzulaichen. Dabei müssen sie nicht nur permanent gegen die Strömung anschwimmen und dabei zuweilen sogar beachtliche Hindernisse überwinden, sondern sie passen sich dabei auch den ständig wechselnden Salzkonzentrationen im Wasser an. Und wenn sie ihre Bestimmung erfüllt und abgelaicht haben, sterben die Lachse.
Was kann uns dies nun sagen?
Wenn ich mein Leben anschaue, dann denke ich oft, dass auch ich bei meiner Geburt wie jeder und jede von uns als von Gott geliebtes Geschöpf auf diese Welt kam.
Aber diese Welt nimmt uns gefangen, es ist vieles zu lernen, der Strom des Lebens kann uns auch mit sich reißen und wir können unsere eigene, von Gott gewollte Herkunft und Bestimmung vergessen. Fließendes Wasser ist für gewöhnlich an der Quelle am Reinsten. Diese Qualität kann sich aber im Verlauf des Weges, den das Wasser nimmt, deutlich verschlechtern und auch in unserem Leben wird sich unweigerlich mehr und mehr Schmutz und Unrat anhäufen.
Gleichzeitig passen wir uns daran an und gewöhnen und arrangieren uns mit diesem Unrat unseres Lebens. Irgendwann sind wir als einzelne „Fische“ im großen Meer des Lebens aufgegangen.
Aber muss das dein unvermeidbares Schicksal sein?
Nein, denn es gibt auch menschliche „Fische“, die den liebevollen Ruf ihres Schöpfers vernehmen und sich nach der Reinheit, der Erneuerung und der eigentlichen Bestimmung ihres eigenen Lebens sehnen.
Und dann hilft nur eines: Sich neu ausrichten am Schöpfer und die Quelle wieder suchen. Die normale Fließrichtung ist naturwissenschaftlich und geistlich gesehen „nach unten“. Die richtige, nämlich entgegengesetzte Richtung gibt uns also der Strom selbst vor.
Als Christen bist du deshalb zu deinem eigenen Besten aufgefordert, gegen den allgemeinen Strom zu schwimmen. Das bedeutet nicht, Querdenker oder generell „Anti“ zu sein, sondern dein Leben durch den Herrn Jesus reinigen zu lassen und zielstrebig und stetig deinen Weg den Strom aufwärts zurück zum Schöpfer zu suchen.
Natürlich – und hier endet die Allegorie – schaffst du das nicht alleine wie die Lachse und du stirbst auch nicht an der Erfüllung deiner Bestimmung wie die Lachse, sondern du dringst im Gegenteil hindurch zum Ewigen Leben. Deine Bestimmung besteht darin, den guten, wohlgefälligen und vollkommenen Willen Gottes für dein Leben zu suchen, zu erkennen und ihn zu tun.
Weil aber die Welt diesen weder suchen, noch erkennen, noch tun will, bleibt dir nur eines:
„Gegen den allgemeinen Strom schwimmen, durch den Heiligen Geist deinen Sinn erneuern und dein Wesen verwandeln zu lassen mit dem einen Zweck:
Zu prüfen, was der gute, wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist und in der Kraft des Heiligen Geistes entsprechend danach zu leben.“ (Römer 12,2).
Amen
Lied: Sei ein lebend’ger Fisch - Simone Sommerland