Selig... Wirklich jetzt? Ein Auftakt zur Berpredigt Die Seligpreisungen schaffen eine neue Perspektive

Kurz nachgedacht:

(Der Impuls enthält u.U. Links zum weitergehenden Verständnis)

„Selig sind …“ – so beginnt Jesus seine wohl bekannteste Rede, die Bergpredigt. Und das mit einer Reihe von Aussagen, die man im ersten Moment eher für ein Missverständnis halten könnte. Selig, also glücklich und von Gott gesegnet sind die geistlich Armen, die Trauernden, die Sanftmütigen, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten? Wirklich jetzt?

Ich möchte ab nächsten Samstag für die Urlaubszeit eine Serie von neun Impulsen über die Seligprei-sungen beginnen. Ob ich danach mit der ganzen Bergpredigt weitermache, weiß ich noch nicht. Ich wünsche Euch aber  und bete dafür, dass ihr durch die Impulsreihe gesegnet sein werdet.

Amen

Wenn wir die Bergpredigt als ganzes Gebilde betrachten – Matthäus Kapitel 5 bis 7 –, fällt auf:

Jesus beginnt nicht mit Forderungen, sondern mit Verheißungen. Er startet nicht mit moralischen Appellen, sondern mit einem Bild davon, wie das Leben im Reich Gottes aussieht.

Die Seligpreisungen stehen damit bewusst am Anfang – sie sind nicht zufällig gewählt. Sie sind der Herzschlag der Bergpredigt. Sie zeigen, wen Jesus vor Augen hat: Menschen mit offenem Herzen, verletzliche Menschen, Menschen mit Sehnsucht nach echtem Leben.

Jesus spricht hier nicht von moralischer Leistung oder religiösem Elan. Er nennt glücklich, wen die Welt für gescheitert hält. Seine Wertordnung steht auf dem Kopf – oder vielleicht steht sie endlich mal richtig herum.

Damit rückt Jesus die innere Haltung in den Mittelpunkt. Es geht nicht zuerst um das, was wir tun, sondern um das, was in uns lebt. Die Seligpreisungen sind wie ein Spiegel: Sie halten uns vor Augen, wie anders das Denken und Leben im Reich Gottes ist – und laden uns ein, darin Heimat zu finden.

Wer diese Worte hört, wird merken: Das ist keine Aufzählung idealer Tugenden. Es ist eine Einladung zur Umkehr. Jesus ruft dazu auf, unser Herz neu auszurichten – weg vom Streben nach Anerkennung, Erfolg oder Sicherheit – hin zu einer Haltung der Abhängigkeit von Gott. „Selig sind die geistlich Armen“ heißt: Selig sind die, die sich nicht selbst für reich halten, sondern ihre Armut erkennen und mit leeren Händen vor Gott stehen.

Wenn du die kommenden Impulse liest, nimm dir Zeit, diese Verheißungen nicht nur als fromme Sätze zu lesen, sondern als persönliche Zusage!

Jesus spricht dich an. Er stellt dich nicht vor eine Anforderung, sondern lädt dich ein, dein Denken vom Himmel her zu prägen. Du darfst arm sein, traurig, hungrig nach Gerechtigkeit – und trotzdem bist du in Gottes Augen selig.

Warum?

Weil Jesus gekommen ist, nicht um die vermeintlich Starken zu loben, sondern die zu retten, die sich ihrer Schwachheit bewusst sind.

Die Seligpreisungen sind der Auftakt zu einem Leben in der Nachfolge, das innen beginnt und nach außen strahlt. Sie sind der Kompass für die gesamte Bergpredigt – und vielleicht auch für dein Leben.

Fragen zum Weiterdenken (auch während der nächsten Samstage):

  • Welche Seligpreisung spricht mich besonders an – und warum?

  • Bin ich bereit, Gottes Sicht auf „Glück“ über meine eigene zu stellen?

Amen

© Jens Völker / Verwendung für gemeindliche oder missionarische Zwecke ausdrücklich erlaubt

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