Seligpreisung 9: Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen! Wie sieht es aus, wenn es mal persönlich wird?

Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen!

Matth. 5,11

Kurz nachgedacht: 

(Der Impuls enthält u.U. Links zum weitergehenden Verständnis)

Tatsächlich dachte ich als erstes darüber nach: Was unterscheidet eigentlich diese Seligpreisung grundsätzlich von der letzten (Vers 10, Impuls letzte Woche)? Vers 10 spricht eine bestimmte Gruppe und das für die ganze Gruppe geltende Prinzip der Verfolgung wahrer Jünger an. Diejenigen, die die Gerechtigkeit vor Gott vor die Gerechtigkeit der Welt stellen, werden Verfolgung erleiden.

In der o.g. Seligpreisung aber wird Jesus persönlich. Er spricht dich und mich als seine Nachfolger ganz konkret an. Außerdem konkretisiert er die Art der Verfolgung: Schmähungen, Lügen und üble Nachrede um „Seinetwillen“.

Wie geht es dir damit? Hast du solche Dinge als Christ schon erlebt? Dann liegt es vermutlich daran, dass du deinen Glauben aktiv in Worten und Taten bekennst und dass du es glaubwürdig tust. Das kann sich in der Liebe äußern, die du auch für die hast, für die die Welt nur Verachtung kennt. Das kann das Licht Christi sein, dass in dir ist und das du selbst als Christ widerspiegelst. Oder es kann auch sein, dass du aktiv den Finger in Wunden legst und Dinge als böse kennzeichnest, die die Welt gutheißt, als normal ansieht oder sie sogar fördert. Zum Beispiel sexuelle Beliebigkeit, Ehebruch, Pornografie, Abtreibung, Gender-Ideologie, illegale Steuertricks etc.

Wir sollen als Christen sowohl Licht der Welt als auch Salz der Erde sein. Jesus lehrt uns, dass wir unser – und damit auch Sein – Licht nicht unter den Scheffel stellen sollen und dass unser Salz in der Welt nicht seine Kraft verlieren darf, weil es sonst von den Füßen der Welt zertreten wird.

Wer aber mit dem Licht Christi die Dunkelheit der Welt ausleuchtet und Salz in die Wunden der Welt streut, darf nicht mit ihrem Beifall rechnen.

Im Gegenteil: Es passiert  genau das, was Jesus solchen Christen prophezeit: Schmä-hungen, Verfolgungen und Verleumdungen. Diese Folgen treffen unweigerlich den, der sich klar auf die Seite Jesu stellt. Diese Dinge treffen uns, weil wir Nachfolger Jesu sind.

Und weil Satan der Fürst dieser Welt ist. Es ist ein Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Wer sich aber auf der Seite Jesu weiß, ist auf der Seite des Siegers. Jesus nennt einen solchen Nachfolger und Jünger glückselig. Wir sollen uns freuen und jubeln, denn der Lohn ist groß im Himmel. Das hat viel mit dem Glauben an Jesu Verheißungen zu tun. Ich frage mich auch selbst immer wieder: Ist mir der kurzfristige Lohn und die Zuneigung der Welt lieber oder der Lohn, der mich im Himmel erwartet?

Tatsächlich ist es eher ein Anlass zur Sorge, wenn wir als Christen keine Schwierigkeiten in der Welt haben. Denn Christen sind aufgefordert, sich nicht an die Welt anzupassen, sondern das Gesetz Christi in ihren Herzen in die Tat umzusetzen (Römer 12,2).

Übrigens: Dieser Kampf zwischen Licht und Dunkel, zwischen Reich Gottes und der Welt ist ein universelles Prinzip nach dem Zeugnis der Bibel. Jesus weist nicht zu Unrecht im Vers 12 auch auf die Propheten des Alten Testaments hin:

·      Jeremia – verachtet, ins Gefängnis geworfen, in die Zisterne, fast verhungert

·      Elia – sollte umgebracht werden, musste fliehen

·      Micha ben Jimla – Gefängnis

·      Jesaja – evtl. mit Holzsäge zersägt (jüd. Überlieferung)

Das sind nur einige Beispiele. Allen gemeinsam ist, dass die Botschaft Anstoß erregte und abgelehnt wurde. Nicht anders geht es heute vielen, die das Evangelium persönlich authentisch leben und mutig weitersagen.

Doch mitten in diesen Anfechtungen gilt uns die Zusage Jesu: „Ich bin bei euch alle Tage“ (Mt. 28,20). Wer sich zu Ihm stellt, wird ihn auch in der Anfechtung als den Lebendigen erfahren.

Amen

© Jens Völker / Verwendung für gemeindliche oder missionarische Zwecke ausdrücklich erlaubt

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