Serie – 04 – Gott ist … allwissend

Gott ist Herr über die Schöpfung und die Geschichte. Damit Er wirklich Herr sein kann, darf Ihm nichts unbekannt sein. D.h. Er muss alle Dinge wissen. Und wenn Gott allwissend ist, so müssen auch alle drei Personen des einen Gottes allwissend sein, Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Gott weiß alles (1. Joh. 3,20). Er kennt die kleinsten Dinge unseres Lebens, jedes noch so unbedeutende Detail. Er weiß, wann ein Spatz auf die Erde fällt und sogar, wenn wir ein Haar verlieren (Matth. 10,29-30). Von Anbeginn der Zeit bis zu ihrem Ende weiß Er alles. Er kennt unsere Gedanken (Ps. 139, 1-3) und hat uns sogar schon gesehen, bevor wir geboren wurden (Ps. 139, 15-16).

Auch der Sohn Gottes weiß alles, trotz seiner Zustimmung, sich als Mensch selbst zu erniedrigen (Phil. 2,7). In Apg. 1,24 beten die Apostel: „Herr, der du aller Herzen kennst…“. Auch, als Er noch unter den Menschen unterwegs war, kannte Er die Gedanken Seiner Zuhörer (Matth. 9,4; 12,25; Markus 2,6-8; Lukas 5,8).

Als Jesus die Frau am Brunnen bei Sychar traf, wusste er alle Details aus dem Leben der Frau, obwohl Er sie vorher nie gesehen hatte (Joh. 4). Als sein Freund Lazarus gestorben war, sagte Er es Seinen Jüngern, obwohl die Gruppe sich über 40 Km entfernt aufhielt (Joh. 11,11-15). Er kannte Nathanael, bevor Er ihn traf, weil Er sein Herz kannte (Joh. 1,47-48).

Trotz all dem war der Herr in Seiner Menschlichkeit auch temporär limitiert, was Seine Allwissenheit als Gott anging. So nahm Er zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen (Lukas 2,52). Er wusste als Mensch auch nicht, wann die Welt zu ihrem Ende kommen würde (Matth. 24,34-36). Ich denke, wir sollten dies als temporär gewollten Mangel an Wissen deuten, weil Jesus freiwillig und demütig als Mensch auf die Erde kam. Er wollte ganz Mensch sein und gab dafür temporär einen Teil seiner Göttlichkeit auf, um der zweite Adam sein zu können (Phil. 2,6-7; Hebr. 2,17).

Vers 6 und 7 im Philipperbrief drücken es so aus: "Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.“ Und das betraf auch einen Teil Seiner Allwissenheit.

Aber nun ist Er als Gott wieder erhöht und für den allwissenden, dreieinen Gott ist nichts zu schwer. Dies gibt uns die Sicherheit, dass wir uns auf Ihn verlassen können. Wir wissen: Was Er verspricht, das hält Er gewiss. Er kennt uns als Seine Kinder und wird uns nie im Stich lassen.

Paulus schreibt zu Recht, dass unser eigenes Wissen bruchstückhaft ist (1. Kor. 13,9). Aber einmal werden wir Ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Ich glaube, unser Wissen über Ihn wird durch Ihn auch im Himmel zunehmen. Wir werden dort auch lernen, aber wir werden Ihn in Seiner Fülle selbst in der Ewigkeit nicht ausschöpfen können.

Wir werden fasziniert sein und im Himmel Erfahrungen mit dem allwissenden Gott machen. Das wird ein großartiger Prozess und eine nie endende interessante und spannende Erfahrung für uns sein und bleiben.

Und damit können wir auch in diesem irdischen Leben schon beginnen.

Amen

Lied: Wer nur den lieben Gott lässt walten - Das Liederschatz-Projekt Andreas Volz

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