Serie – 07 – Gott ist … allmächtig
Ein abgeerntetes Feld. Ein Rollstuhl. Eine Person, die ihre Hände gen Himmel erhebt. Das Thema heute lautet „Gott ist … allmächtig“. Das Bild soll andeuten, dass der Glaube an Gottes Allmacht eine schwierige Herausforderung darstellt. Vielleicht meine schwerste Miniandacht.
Als Bekenntnis meinerseits vorneweg: Ja, ich glaube an die uneingeschränkte Allmacht Gottes und dass Ihm nichts unmöglich ist. Man könnte viele Dinge nennen, die absolut ein allmächtiges Eingreifen Gottes darstellen. Die Einheit Deutschlands etwa oder die schon im Alten Testament verheißene Rückkehr der Juden in ihr historisches, von Gott versprochenes Land und vieles mehr. Wenn der souveräne, allmächtige Gott Geschichte schreibt, gibt es nichts und niemanden, der Ihn daran hindern kann. Viele Menschen würden in ihrem Leben ein allmächtiges Eingreifen Gottes bezeugen, sei es eine körperliche Heilung oder eine geistliche Neugeburt oder vieles mehr.
Aber auf dem Bild steht ja ganz bewusst kein leerer Rollstuhl, sondern einer mit jemandem drin. Bereits im vermutlich ältesten Buch der Bibel, dem Buch Hiob, wird die Spannung zwischen Gottes Allmacht und menschlichem Leid thematisiert. Ein großer Teil aller Bibelstellen über Gott als dem Allmächtigen findetsich in diesem Buch. Und der – menschlich betrachtet – scheinbare Gegensatz zwischen Gottes Allmacht und Seiner Liebe zu uns bringt auch heute viele zu der Frage:
Ist Gott vielleicht doch nicht so allmächtig wie wir glauben oder hat Gott uns vielleicht doch nicht so lieb, wie es in der Bibel steht und wie wir es uns wünschen würden.
Das Thema ist eine Herausforderung und betrachten wir das Dilemma nur mit den Augen des Hier und Jetzt, dann kommen wir gar nicht weiter. Wenn wir den Versuch einer Antwort geben wollen, müssen wir den ganzen Heilsplan Gottes im Blick behalten. Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen und was uns letztendlich verheißen ist.
Gott hat die Menschen bei ihrer Erschaffung in ein perfektes Umfeld gesetzt. Es gab keinen Tod, es gab kein Leid, es gab diese perfekte Harmonie der Menschen untereinander, mit der Umwelt und mit Gott, wie wir es uns auch heute wünschen würden. Durch die Sünde aber kam der Tod und das Leid in die Welt, die Harmonie ging verloren und die Beziehung zu Gott ging kaputt. Seitdem leben wir in dieser Disharmonie, die aber nur ein zwischenzeitliches Zerrbild der vergangenen Welt und der zukünftigen Wirklichkeit ist.
Gott greift in dieser Phase oft ein, oft aber auch nicht. Leid und Not sind Realität, aber von der biblischen Urgeschichte der Menschen her unsere eigene Schuld, auch die Natur und Umwelt ist deshalb in einem gefallenen Zustand.
Trotzdem ist der Wille Gottes die letztendliche Wiederherstellung der Welt, der Natur und aller Dinge. Und es werden die Menschen von uns dabei sein, die den Herrn Jesus als Herrn angenommen haben. Dann wird sich das Wort aus Offbg. 21,4 erfüllen: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Und diesen Heilsplan kann nur ein allmächtiger Gott ausführen.
Ist Gott allmächtig und liebt er jeden von uns? In meinem Glauben beantworte ich beides uneingeschränkt mit ja. Gleichzeitig bekenne ich, dass ich mir wünsche, in unserer Welt mehr von beidem zu sehen. Aber ich vertraue Gott, bete zu Ihm und glaube, dass Er einstmals alles zum Guten fügen wird. Dann werden wir keine Fragen mehr haben.
Hier noch ein Beitrag von jesus.ch zum Thema.
Amen
Lied: Er hört dein Gebet – Mark Heard / Christoph Zehendner