Serie – 08 – Gott ist … unsichtbar

An vielen Stellen bezeugt uns die Bibel, dass Gott Geist ist und dass Er unsichtbar ist.

Wenn man sich mal außerhalb des jüdisch/christlichen religiösen Umfelds bewegt, dann wird man feststellen, dass auch bei fast allen Religionen mit konkreten Göttern diese unsichtbar sind. Nun stellt sich natürlich sofort die Frage:

Warum ist der Gott der Bibel und warum sind die Götter der anderen Religionen unsichtbar?

Darauf gibt es grundsätzlich zwei Antworten. Entweder, weil die Götter allesamt erdacht sind und nicht existieren oder Gott wirklich unsichtbar ist. Für die Götter der anderen Religionen gilt meiner Meinung nach die erste Antwort.

Beim Gott der Bibel liegt die Sache etwas anders. Erstens hat Er selbst in Seinem Wort diese Tatsache der Unsichtbarkeit offenbart und zweitens gibt es tatsächlich konkrete Gründe dafür, dass Er unsichtbar, d.h. beschränkt auf unsere fünf Sinne nicht wahrnehmbar ist.

Natürlich wäre es leichter, an einen Gott zu glauben, den man sehen kann. Aber wir können froh sein, Gott jetzt (noch) nicht sehen zu können, weil wir (noch) nicht (komplett) für den Himmel bereit sind, d.h. Ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten.

Es ist ein Schutz für uns.

Als Mose Gott sehen möchte, antwortet ihm Gott: „Und sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.“ Aber es wurde ihm erlaubt, sich in einen Felsspalt zu stellen und Gott selbst bedeckte ihn mit Seiner Hand, bis Er vorübergezogen war. Danach durfte Mose hinter Ihm hersehen (2. Mose 33, 18-23).

Wir können als Menschen Gott nicht sehen. Er ist unsichtbar, aber erfahrbar in Seinen Werken der Schöpfung (Römer 1,20) und durch den Heiligen Geist. Und Er ist selbst Geist (Joh. 4,24), kann sich aber eine sichtbare Erscheinung geben (s.o.), es ist Ihm ja nichts unmöglich.

Die anderen Religionen haben Bilder ihrer Götter. Das verbietet Gott eindeutig im 2. Gebot. Kein Bild könnte jemals Gott darstellen und Ihm gerecht werden.

Ein sichtbares Bild von sich hat der unsichtbare Gott uns aber dennoch selbst gegeben. Sein Sohn hat sichtbar unter uns gelebt und dieser drückt es auch selbst aus: „Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat (Joh. 12,45).“

Genial zusammengefasst hat das Paulus im Kolosserbrief (Kolosser 1,15-20). Mit diesem etwas längeren Zitat möchte ich diese Gedanken heute abschließen:

„Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über aller Schöpfung ist. Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alles ist durch ihn und für ihn geschaffen; und er ist vor allem, und alles hat seinen Bestand in ihm. Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde, er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei. Denn es gefiel [Gott], in ihm alle Fülle wohnen zu lassen und durch ihn alles mit sich selbst zu versöhnen, indem er Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes — durch ihn, sowohl was auf Erden als auch was im Himmel ist.“

Alleine sind wir nicht. Er lebt in den Herzen Seiner Kinder und ist bei uns alle Tage bis zum Ende der Welt (Matth. 28,20).

Amen

Lied: Jetzt noch verhüllt – Simona Gallova - Anni Western Viehbahn 1884-1931 / Mirjam O'Shea

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