Serie – 09 – Gott ist … unbegreiflich

In den vergangenen acht Wochen haben wir viele Attribute Gottes bedacht. Und ich bin sicher, wir hätten noch mehr gefunden. Alle Attribute hängen mit besonderen Fähigkeiten zusammen, die Gott auszeichnen. Er ist ewig, zeitlos (zeitunabhängig), überdimensional und unbegrenzt, allwissend, allgegenwärtig, souverän, allmächtig und unsichtbar. Fähigkeiten, die uns an Superhelden denken lassen.

Aber sind wir mal ehrlich: All diese Fähigkeiten Gottes – und es gibt noch viel mehr – sagen uns nichts, rein gar nichts über den Charakter Gottes aus. Wir können nur aufgrund der Fähigkeiten Gottes keine Kenntnis davon erhalten, ob Gott gut oder böse ist.

Und ganz ehrlich: Ein böser Gott mit diesen Eigenschaften würde mir enorme Angst machen. Einem guten Gott mit diesen Eigenschaften vertraue ich mich freudig an, weil Er unüberwindbar ist und mich liebt. Da, wieder eine der großartigen Eigenschaften Gottes.

Aber nochmal: Wir hätten keine Kenntnis über den Charakter Gottes, wenn wir nicht Sein Wort, die Bibel hätten, in dem Er auch Seinen Charakter offenbart.

Schon im Alten Testament tritt dieser deutlich zutage und wird im Neuen Testament im Herrn Jesus immer deutlicher. Sein Charakter ist unwandelbar (wieder eine Eigenschaft), Er bleibt sich immer treu und ewig derselbe, auch wenn Er zu bestimmten Zeiten in Seinem Ratschluss andere Wege mit uns Menschen geht. Aber immer sollen diese Wege uns zum Heil führen.

Trotzdem: Der Titel der Miniandacht heißt ja: Gott ist … unbegreiflich.

Ist Er das? Ein Stückweit schon. Die Fähigkeiten und – wie wir sehen werden – auch die Charaktereigenschaften bleiben uns bis zu einem gewissen Grad unfassbar und unbegreiflich. Die Größe Gottes, Seine Fähigkeiten, Sein Reichtum, Seine Weisheit, Seine Gedanken, Seine Wege, Entscheidungen und Pläne sind einfach zu groß, zu erhaben, zu heilig für unseren kleinen Kopf.

Von dem katholischen Theologen Karl Rahner stammt das Zitat: „Glauben heißt: Die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang aushalten.“ Zum großen Teil stimme ich der Aussage zu. Denn mit meiner eigenen Begrenztheit muss ich damit leben, dass ich Gott nicht aus eigener Kraft verstehen, fassen und begreifen kann.

Aber Er hat sich ja offenbart. In Seinem Wort, durch Seinen Sohn und Messias Jesus Christus, der ja auch selbst das Wort ist (Joh. 1,1) und im Heiligen Geist, durch den Er und der Sohn im Herzen jedes geistlich von neuem geborenen Christen lebt und zu uns spricht.

Das sollte genügen, um weit mehr und damit genug von Gott zu begreifen als jemand, der nur mit dem eigenen kleinen Verstand versucht, Gott zu begreifen.

Ist Gott also unbegreiflich? Ja – und ohne Seine Hilfe bleibt Er es auch vollständig für uns. Kein Mensch kann Gott aus eigener Kraft auch nur ansatzweise begreifen. Aber mit der Hilfe Gottes und vor allem in Christus wird ein Stück Seiner Unbegreiflichkeit greifbar.

An den kommenden Samstagen wollen wir versuchen, uns einige Eigenschaften Gottes anzuschauen, die uns mehr über Seinen Charakter sagen.

Amen

Lied: Du bist der einzig wahre Gott - Feiert Jesus! Kids, Annika Simon, Joy-Marie Krüger, Julie Dyck, Laura

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