Serie – 14 – Gott ist … gerecht und heilig

Als eine meiner wenigen unangenehmen Erfahrungen des nahezu abgelaufenen Jahres ist mir eine Veranstaltung im Gedächtnis geblieben, bei der ich „underdressed“ war. Nicht krass, aber so, dass es auch anderen und vor allem auch den Gastgebern auffiel.

Warst du schon mal „underdressed“? Kein schönes Gefühl. Man fühlt sich wie ein „Rossbollen (Pferdeapfel) auf der Autobahn“. Etwas deplatziert und dem Anlass entsprechend nicht würdig genug.

Woher kam dieses Gefühl damals bei mir?

Ich spürte, das passt jetzt gerade nicht, alle um mich herum haben sich superfein rausgeputzt und sich offensichtlich im Gegensatz zu mir perfekt dem Anlass und der Umgebung angepasst.

Warum bin ich in diese Situation gekommen?

Ich hatte mich nicht richtig informiert, hatte dieselbe Veranstaltung bisher nur wenig und da viel lockerer erlebt und war daher nicht angemessen auf das vorbereitet, was auf mich zukam.

Warum erzähle ich Euch das, gerade im Hinblick auf den heutigen Impuls „Gott ist heilig und gerecht“?

Weil ich glaube, dass es vielen Leuten in Bezug auf ihr Bild von Gott einmal genauso gehen wird. Die Größe des Vorrechts, Ihn als Seine Kinder bereits jetzt vertraulich „Vater“ nennen zu dürfen (Römer 8,15), wird uns erst im Himmel bewusstwerden, wenn wir Ihn dann in Seiner ganzen Heiligkeit und Herrlichkeit erblicken und erleben können. Da werden uns die Augen aufgehen.

Gott ist heilig. Heiligkeit im Sinn der Bibel meint: Absolut rein, makellos, sowohl von der Erscheinung wie auch vom Charakter mit nichts auf der Welt vergleichbar, auch nicht mit den vorbildlichsten Menschen, die wir uns vorstellen können. Selbst die beeindruckendsten Wesen des Himmels, von denen uns die Bibel berichtet, die Seraphim, können die Gegenwart Gottes nicht ertragen, ohne sich entsprechend zu verhalten. Angesichts der Größe und Heiligkeit Gottes rufen sie einander zu: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott der Allmächtige“ (Offbg. 4,8). Zu sagen, dass Johannes sich in diesem Moment vollkommen unbedeutend vorkommt, wäre eine massive Untertreibung. Auch Jesaja ist in einer ähnlichen Situation (Jesaja 6,1-5) zu Tode erschrocken und begreift, dass er nicht würdig ist, diesem Gott von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.

Und da meinen heute viele Menschen tatsächlich, sie könnten, so wie sie sind, von Sünde befleckt und beschmutzt, einfach nach ihrem Tod so in den Himmel hineinspazieren. Und sie meinen, sie könnten stolz sein auf manches Gute, das sie in ihrem Leben möglicherweise auch vollbracht haben. Aber sie würden sofort merken, dass das trotzdem ganz und gar nicht passt. Mehr „underdressed“ in Bezug auf den eigenen sündigen Zustand in Relation zum heiligen Gott könnte man gar nicht sein.

Ein Mensch kann nicht einfach so in den Himmel kommen, wie er ist. Das verletzt nicht nur Gottes Heiligkeit, sondern auch Seine Gerechtigkeit. Wir müssen ein innerlich und äußerlich vollständig gereinigtes Wesen haben, das sowohl der Gerechtigkeit Gottes wie auch Seiner Heiligkeit gerecht wird und zu Ihm passt.

Das ist verheißen und wird für die Geretteten so kommen. Denn laut Offenbarung werden sie weiße, reine Kleider bekommen, die aber nicht nur äußerlich sein werden, sondern auch ihren gereinigten, inneren Zustand widerspiegeln.

Wie wir selbst so aber zu diesen weißen Kleidern kommen können, davon wird die nächsten beiden Samstage die Rede sein.

Amen

Lied: Erzählt von der Größe Gottes - Feiert Jesus

Beitrag teilen