Steig aus dem Boot Scheitern ist kein Weltuntergang

"Da sprach er: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen."

Matth. 14,29

Kurz nachgedacht:

(Der Impuls enthält u.U. Links zum weitergehenden Verständnis)

Manchmal habe ich das Gefühl, uns als Christen, oft aber auch ganze Gemeinden lähmt die Vorstellung, dass Schritte im Glauben immer erfolgreich und siegreich sein müssen. Viele Dinge, zu denen uns der Herr ermutigt, bleiben ungewagt und ungetan, weil wir unserem menschlichen Rationalismus und Sicherheitskalkül den Vorrang geben.

Ein gutes Gegenbeispiel ist die Geschichte von Petrus, nachzulesen auf Matthäus 14,22-33.

Welch ein Bild! Jesus, der nach der Speisung der 5000 zurückgeblieben war, um auf einem Berg zu beten, kommt bei Nacht den über den See Genezareth vorausfahrenden Jüngern nach, indem Er über das Wasser geht. Es ist hier nicht das Thema aber by the way: Jesus ist Gott und Gott und Ihm allein sind auch die Naturgesetze untertan.

Jedenfalls, nachdem die Jünger ihre Angst überwunden haben, Jesus könnte ein Gespenst sein, ist es Petrus, der Jesus bittet, über das Wasser zu ihm kommen zu dürfen. Und Jesus verweigert ihm den Wunsch nicht, sondern Er spricht nur ein Wort: „Komm!“ 

Und es heißt weiter: „Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich, und da er zu sinken anfing, schrie er und sprach: Herr, rette mich! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie in das Schiff stiegen, legte sich der Wind.“

Scheinbar ist die Sache mit dem Glauben von Petrus erstmal schiefgegangen. Hat Jesus etwa einen Fehler gemacht? Hätte Er zu Petrus vielleicht sagen sollen: „Bleib mal lieber im Boot! Dafür reicht dein Glaube noch nicht“ Oder hat Petrus mit seiner Impulsivität einen Fehler gemacht? Hätte er nicht wie die anderen 11 Jünger sich lieber bedeckt halten sollen und im Boot bleiben sollen?

Es ist so leicht, sich so sehr davor zu fürchten einen Fehler zu machen, dass man sich nie wirklich aufmacht, im Glauben nach vorne zu gehen. Wir könnten unsere ganze Zeit als Christen damit verbringen, uns zu fragen: „Ist das Glaube, wenn ich das jetzt mache? Oder ist es nur eine Vermutung? Was ist, wenn ich meinen Glauben für etwas einsetze und es geht schief?“

Sei unbesorgt! Gott wird mit jedem Glaubensschritt, der scheinbar schiefgeht, fertig. Ich persönlich weiß es auch, weil ich auch viele Fehler gemacht habe im Leben. Frage Dich nur: Habe ich diesen Schritt im Willen  Jesu, bzw. Gottes getan? Das war auch das Entscheidende bei Petrus. Er folgte dem Ruf Jesu und er scheiterte. Na und! Jesus zog ihn wieder raus. Und als Er den Zweifel des Petrus hinterfragte, erteilte Er ihm eine augenzwinkernde Lektion.

Denn das scheinbare Scheitern des Petrus war für ihn ja trotzdem ein Gewinn. Warum? Weil am Ende die Erkenntnis stand, dass Jesus ihn nie im Stich lässt. Darauf dürfen auch wir vertrauen. Wenn wir nach dem Ruf Jesu handeln und in Seinem Wort bleiben, wird Er uns nie fallenlassen, auch wenn es mal schiefgeht.

Dazu möchte ich auch Dich ermutigen: Es ist besser, auch mal kühne Schritte im Glauben zu wagen, auch wenn das Ergebnis alles andere als gesichert erscheint, als dein Leben im Boot des Unglaubens zu vergeuden. Wer im Glauben nichts wagt, wird im Glauben auch nicht viel erleben! Glauben und Wagen gehört zusammen! Steig wie Petrus aus dem Boot!

Und ich freue mich sehr, dass CVJM und Kirchengemeinde im Vertrauen auf Gott die Veranstaltungen mit Teresa Zukic am vergangenen Mittwoch gemeinsam mutig gewagt haben und Gott sie auch gelingen ließ und dadurch etwas Gutes und Segensreiches für die Menschen in Diedelsheim machen kann.

Amen

© Jens Völker / Verwendung für gemeindliche oder missionarische Zwecke ausdrücklich erlaubt

Lied: Petrus, sieh nur zu Jesus – Bernhard Buchreiter

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