Unverdiente Gnade aus Glauben
In diesem Vers, aber auch im Refrain des Liedes, ist von Gnade die Rede. Ein positiver, jedoch heutzutage sehr altmodischer Begriff, viele jüngere können vielleicht gar nichts mehr damit anfangen, möglicherweise nur noch in negativer Ausprägung wie etwa in dem Wort „gnadenlos“.
Das Wort „gnadenlos“ ist im Sprachgebrauch heute eigentlich ein Synonym für „mitleidlos“, teilweise brutal. Und das muss nicht mal körperlich sein, nein, vor allem in sozialen Netzwerken im Schutz der Anonymität geht es schon lange immer gnadenloser zu, Cybermobbing kann sehr gnadenlos sein.
Und wenn man dem Anderen mal was durchgehen lässt, dann oft in der überheblichen Attitüde einer vermeintlichen Überlegenheit. Dann maskiert sich manchmal in heuchlerischer Weise Arroganz als Gnade.
Die Gnade Gottes, von der in der ganzen Bibel die Rede ist, hat nichts mit herablassendem Gönnertum zu tun, sondern ist Ausdruck der tiefen Liebe und Zuneigung Gottes zu uns. Und dies, obwohl Er uns kennt und weiß, wie wir sind. Gleich in drei Psalmen (86,15; 103,8; 145,8) wird in marginalen Variationen der Charakter Gottes in der folgenden Formulierung ausgedrückt:
„Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.“
Aber Gott ist auch gerecht und heilig, wir jedoch sind sündige Menschen. Aus Liebe möchte Er uns retten. Aber aufgrund Seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit kann Gott nicht einfach „fünfe gerade sein lassen“. „Gnade vor Recht“ funktionierte daher nicht, sondern nur „Gnade und Recht“. Den Preis für die Erfüllung des Rechts aber zahlte Jesus. Das ist ein Geschenk, das man nur annehmen kann.
Das Konzept der Rettung durch den Glauben an den Herrn Jesus und das, was Er am Kreuz für Dich und mich tat, ist die einzige Lösung, die sowohl die Bedingung der Barmherzigkeit und Güte Gottes wie auch die Seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit erfüllte. In Christus drückt sich daher ganz essenziell die Gnade Gottes gegenüber uns aus.
Die Gnade Gottes besteht im Besonderen auch darin, dass wir nichts dafür leisten oder erbringen müssen. Sie kostet uns nichts, hat Ihn aber alles gekostet. Wir jedoch dürfen sie umsonst annehmen, sollen dann aber auch darin leben.
Wir erlangen die Gnade Gottes durch Glauben, nicht aus eigenen Verdiensten. Sie ist eine vollkommene und unverdiente Gabe Gottes. Wer in diesem Bewusstsein in und aus der Gnade Gottes in Jesus Christus lebt, der kann Gnade auch weiterschenken, den Kreislauf der Gnadenlosigkeit durchbrechen und ein Licht der Gnade Gottes und der Liebe Christi in seinem Umfeld sein.
Dazu helfe Dir der barmherzige und gnädige Gott.
Amen
Lied: Ich tauch ein - Urban Life Worship