Verlässlichkeit

Letzte Woche hatte ich Euch einige Gedanken zum Thema Weisheit mitgeteilt. Mir persönlich wurde da wieder klar, dass Weisheit etwas anderes ist und mehr beinhaltet als nur Intelligenz und einen scharfen Verstand. Auch der heutige Vers hat noch einmal mit diesem Thema zu tun.

Menschen neigen dazu, sich auf sich selbst zu verlassen, auf ihren Verstand und ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Und sicher ist es gut, wenn wir unsere Fähigkeiten einsetzen und gebrauchen, am besten für gute Dinge für uns, unsere Mitmenschen und für Gott.

Aber wie oft merken wir an anderen und irgendwann auch an uns, dass körperliche und geistige Kräfte nachlassen? Besonders, wenn wir älter werden.

Und kommen wir nicht früher oder später alle in die Situation, dass wir uns auf andere verlassen müssen, auf fremde Hilfe angewiesen sind?

Da kommt dann schnell das Thema „Verlässlichkeit“ hoch. Wer ist verlässlich, auf wen können wir uns dann verlassen? Sicher, viele Menschen sind verlässlich und werden uns nicht enttäuschen. Wer solche Menschen in diesen Schwächephasen um sich hat, ist „reich“ und „gesegnet“ zu nennen.

Oder aber das Verlassen auf unseren eigenen Verstand kann uns ganz schnell auf krumme Wege führen, die uns in unvorhergesehene Situationen bringen, weil wir trotz aller Cleverness doch nicht in der Lage waren, um die nächste Ecke zu schauen.

Der Vers warnt uns davor, uns nur auf uns selbst und unseren Verstand zu verlassen und selbstherrlich und arrogant den HERRN zu vergessen. Dann nämlich könnten wir sehr schnell leidvoll erfahren, dass das Geschöpf „Mensch“ ohne seinen Schöpfer rasch erschöpft ist.

Trotzdem: Christen müssen ihren Verstand nicht wie manche behaupten an der Garderobe abgeben.

Der Vers lädt Dich und mich aber ein, uns von ganzem Herzen auf den Herrn zu verlassen, an ihn zu gedenken und Seinen Rat in allen unseren Wegen zu suchen.

Er wird uns beide recht führen, denn Er kann nicht nur um die nächste Ecke schauen, sondern Er kennt uns, den Weg, den er sich individuell für Dich und auch mich erdachte und Er kennt auch das Ziel, an das Er Dich und mich bringen will.

In der Frage nach dem persönlichen Weg, der weise und richtig ist und nach dem nachhaltigen Ziel, auf das es sich lohnt zuzugehen ist also nicht unser eigener Verstand die richtige Adresse und der kompetente Ansprechpartner, sondern klar und eindeutig der Herr.

Dazu passen die folgenden beiden Verse, die ich im Buch der Sprüche Salomos gefunden habe und die uns zeigen, dass sich Verstand und das Verlassen auf den Herrn keinesfalls ausschließen, wenn wir bereit sind, unseren Verstand dem Weg des Herrn unterzuordnen.

In diesen Versen ist der Wille des Herrn für Dich und mich wie folgt formuliert:

“Ich will dich den Weg der Weisheit lehren, dich leiten auf gerader Bahn (Spr. 4,11).“ „Denn die Weisheit lässt den Klugen erkennen, welchen Weg er gehen soll, aber die Torheit der Narren betrügt sie selbst (Spr. 14,8)“

Amen

Lied: Stark ist meines Jesu Hand - Licht Zeichen

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