Vor dem Thron Gottes
Die Menschen des Alten Testaments durften es nicht wagen, sich Gott zu nähern. Das durfte nur der Hohepriester und nur an einem Tag im Jahr. Und an diesem Tag im Jahr, Jom Kippur, dem Versöhnungstag machte der Hohepriester die Sünden Israels öffentlich vor der Versammlung bekannt, indem er symbolisch die Hände über einen durch Los ermittelten Ziegenbock hielt, dem sogenannten „Sündenbock“. Auch individuelle Sünden einzelner Menschen konnten benannt werden. Darauf wurde der Bock in die Wüste geschickt (wen es interessiert: 3. Mose 16,8-22).
In der Praxis wurde allerdings sichergestellt, dass er dabei zu Tode kam, indem er vor den Toren Jerusalem mitleidlos über eine hohe Felskante gestoßen wurde, um zu verhindern, dass er wieder zurückkehrte.
In den vorangegangenen Versen steht, dass wir im Herrn Jesus einen den damals amtierenden menschlichen Hohepriestern überlegenen Hohepriester haben. Er wurde als Mensch versucht von Sünde wie wir, infolgedessen fühlt er auch Mitleid mit unseren Schwachheiten. Er machte sich als absolut sündloser Mensch (Vers 14) und gleichzeitig Sohn Gottes in allem dem Vater gleich selbst zum Sündenbock, zum Lamm Gottes und bezahlte den Preis, nicht nur für ein weiteres Jahr, sondern ein für alle Mal.
Nach seiner Auferstehung durchschritt Er in Seiner Himmelfahrt die drei Himmel (Atmosphäre, Kosmos und den für uns (noch) unsichtbaren Wohnort Gottes) (Vers 15). Nun sitzt Er im Himmel auf dem Thron der Gnade zur Rechten des Vaters, vor dem Satan steht und uns verklagt. Er verwendet sich dort als himmlischer Hohepriester und gleichzeitig Verteidiger für diejeni- gen unter uns, die durch die Annahme Seines Opfers Kinder Gottes wurden.
Und weil das so ist, wird durch den Vers 16 nun die gnädige Einladung für jeden Erretteten ausgesprochen:
„Tretet freimütig hinzu zum Thron der Gnade!“ Diese Freimütigkeit ruht auf dem sicheren Wissen, dass Er starb, um uns zu retten, und dass er lebt, um uns zu bewahren.
Wir werden dort „Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe“. Und wir dürfen uns eines herzlichen Willkommens sicher sein, weil Er selbst uns aufgetragen hat, „hinzuzutreten“.
Amen
Lied: Mutig komm ich vor den Thron - Urban Life Worship