Weihnachten = Ein Heiland für alle

„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren soll. Denn euch ist heute in der Stadt Davids der Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr.“

Dass Weihnachten und das Kommen des Herrn ein großer Grund zur Freude war und für uns heute noch ist, darüber haben wir letzte Woche nachgedacht. Nun zum zweiten Teil der Botschaft.

Diese große Freude sollte dem ganzen Volk widerfahren. Ursprünglich war die Botschaft an die Hirten zunächst als eine Botschaft an das Volk Israel gerichtet. Nun also sollte in der Stadt Davids endlich der lang erwartete Messias geboren worden sein. Aber wie so oft im Plan Gottes schwingt eine globalere Dimension mit, denn diese Botschaft war und ist nicht nur für Israel bestimmt, sondern hatte das von Gott gewollte Potenzial, die gesamte Menschheit zu erreichen.

  • Das Heil kommt aus den Juden

In Johannes 4,22 sagt Jesus zur samaritanischen Frau: „Denn das Heil kommt aus den Juden.“ Israel war Gottes erwähltes Volk, welches durch die Propheten auf den Messias vorbereitet wurde. Nun aber sollte sich durch die Geburt Jesu und alles, was danach folgte, die Verheißung Gottes an Abraham erfüllen: „In deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden“ (1. Mose 22,18).

Ja, Jesus wurde in Israel geboren, unter dem Gesetz, als Sohn Davids und ist Israels verheißener Messias. Doch die Rettung, die er bringt, ist nicht auf Israel begrenzt. Denn die Erwählung Israels diente als Bühne, auf der der Rettungsplan für die ganze Welt enthüllt werden konnte.

  • Die Verbindung zwischen Juden und Heiden

In Römer 1,16 sagt Paulus: „Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Rettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen.“ Hier sehen wir eine chronologische und theologische Reihenfolge: Das Evangelium wird zuerst den Juden verkündigt, denn sie sind Gottes auserwähltes Volk, die Träger des Bundes und der Verheißungen. Doch es ist von Anfang an Gottes Plan, auch die Heiden einzubeziehen.

  • Ein Licht für die Nationen

Jesaja 49,6 bringt diese universelle Perspektive wunderbar auf den Punkt: „Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. Ich mache dich auch zum Licht der Nationen, damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.“ Dieses prophetische Wort über den Messias erfüllt sich in Jesus und durch das weltweite Evangelium. Er ist das Licht, das über Israel hinausstrahlt und alle Völker einlädt, an Gottes Rettung teilzuhaben.

  • Die Rolle der Gemeinde

Mit Jesu Geburt, Tod, Auferstehung und vor allem der Ausgießung des Heiligen Geistes wird in der Zeit der Gemeinde diese universelle Botschaft in die Welt getragen. Die Apostelgeschichte dokumentiert diesen Übergang eindrucksvoll: Die Verkündigung beginnt zunächst in Jerusalem, dehnt sich auf Judäa und Samaria aus und erreicht schließlich die „Enden der Erde“ (Apostelgeschichte 1,8). Die weltweite Gemeinde Jesu ist die Trägerin dieses Auftrags, diese universelle Botschaft der Errettung über Jesu Geburt, Leben, Tod und Auferstehung in der ganzen Welt zu verkünden.

  • Ermutigung für uns

Sei dankbar, dass auch du als Nichtjude in den Neuen Bund und den weltweiten Rettungsplan Gottes mit einbezogen wurdest! Da entsteht zumindest bei mir Demut und Freude.

Die Weihnachtsbotschaft beginnt klein und entfaltet sich dann zu einer globalen Hoffnung. Wenn du diese Botschaft authentisch lebst, kann Gott auch durch dich große Pläne verwirklichen.

Wenn Jesus das Licht für die Welt ist, dann ist die Weihnachtsbotschaft für uns als Christen eine Aufforderung, dieses Licht zu teilen. In Wort und Tat. Fünf Meter vor unserer Haustür bis in alle Welt.

Amen

Lied: Freue dich, Welt – Outbreakband, YADA Worship & O'Bros

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