Weihnachtsfreude

Vor kurzem wurde im Auftrag des christlichen Nachrichtenmagazins IDEA eine Umfrage durchgeführt. Darin sollte festgestellt werden, wie viele Deutsche den Text der wohl bekanntesten Weihnachtsgeschichte nach dem Evangelisten Lukas kennen, wie sie in Lukas 2,1-20 aufgezeichnet ist.

Erstaunliche 65% der Deutschen gaben an, die Geschichte zu kennen, wobei auch die Tendenz klar wurde, dass die Bekanntheit proportional zum Alter abnimmt.

Woran liegt diese abnehmende Kurve? Wahrscheinlich daran, dass die Älteren seit Ihrer Jugend öfter und stärker damit konfrontiert wurden als heutige Kinder und Jugendliche.

Vielleicht aber auch, weil die Älteren die Botschaft nicht mehr weitersagen?

Dabei ist die Botschaft, die uns der Evangelist überliefert hat, die großartigste Botschaft in der Weltgeschichte überhaupt. Gott selbst wurde damals in Seinem Sohn Jesus Christus Mensch, um allen Menschen Versöhnung mit Gott und ewiges Heil anzubieten. Eine Botschaft der Freude, nicht nur damals, nein, auch heute soll sie von ihrer Strahlkraft nichts verlieren.

Und welch eine ermutigende Aussage liegt darin, dass gerade den einfachen Hirten auf dem Feld diese Botschaft verkündet wurde?

Nicht den theologischen Akademikern, nicht den frommen Würdenträgern wurde die Botschaft verkündet. Nein, in den Augen der Gesellschaft eher bedeutungslosen Menschen mit nicht unbedingt dem besten Ruf wurde diese große Freude zunächst zuteil. Die Botschaft wurde auch nicht so nebenbei verkündet, nein ein besonderer Engel sagte sie ihnen, nachdem er ihnen als erstes die Furcht nehmen musste.

Das macht auch uns Mut, die wir auch den ein oder anderen Dreck am Stecken haben wie die Hirten und uns vor Gott auch oft klein und unbedeutend vorkommen, dass auch wir von Gott angenommen und geehrt werden, wenn wir uns Ihm zur Verfügung stellen.

Und das taten die Hirten. Und wir können von ihnen viel lernen.

Wir lesen im weiteren Verlauf der Geschichte, dass sie, nachdem ihnen der Engel die Erkennungszeichen genannt hatten, sich aufmachten und das Wort des Engels überprüften, indem sie den neugeborenen Retter suchten. Und nachdem sie ihn gefunden hatten, gingen sie nicht als erstes zurück zu ihrer Herde, sondern sie wurden sofort zu Missionaren der Menschwerdung Gottes, der Geburt des Messias. Und alle wunderten sich über sie und ihre Überzeugungskraft. Erst als sie es allen weitergesagt hatten, kehrten sie zu ihrer Herde zurück und priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten.

Wie gehen wir mit der Botschaft von vor 2000 Jahren um?

Empfinden wir noch echte Freude, nicht nur über die Geburt des Messias damals, sondern auch über die Geburt des Retters in unserem Herz?

Oder bleiben wir bei volkstümlicher Tradition und rückwärtsgewandter Romantik stehen?

Ich wünsche uns allen beim Eintritt in die nun folgende Weihnachtswoche, dass wir uns neu bewusst machen, was dieses großartige, einmalige Geschehen damals auch noch heute für unser eigenes Leben für eine Bedeutung hat.

Lasst diese frohe Botschaft der Freude und des Friedens gerade in den schwierigen, freudund friedlosen Zeiten, in denen wir gerade leben, auch heute unser Herz erreichen, damit es hell wird in uns und wir auch anderen in gelebter Weihnachtsfreude ein Licht sein können, indem wir auf das wahre Licht hinweisen.

Amen

Lied: Gloria in excelsis deo – Herman van Veen

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