Wer Jesus wirklich ist

Immer wieder höre ich von Menschen, selbst wenn sie Christen sind, dass ihnen die Vorstellung, dass Jesus wahrer Gott von Ewigkeit her ist, Mühe bereitet. Ist nicht Jesus von Maria, einer irdischen Mutter geboren und musste nicht auch Er sterben wie ein Mensch?

Ja, Jesus war beiseinem ersten irdischen Kommen wahrer Mensch, aber Er war und ist auch wahrer Gott.

Im gesamten achten Kapitel des Johannes-Evangeliums ab Vers 12 geht es um die göttliche Identität und die Herkunft Jesu. Der ganze Disput gipfelt in der Aussage Jesu: „Wahrlich, wahrlich, ich sage Euch: Ehe Abraham war, bin ich!“

Bei manchen Aussagen der Schrift kommt es auf jedes Wort an. So auch in diesem Satz. Ich möchte versuchen, ihn nach meinem Verständnis zu erklären.

Zunächst das sogenannte Doppel-Wahrlich: Immer, wenn Jesus eine wörtliche Rede damit einleitet, kommt etwas ungeheuer Wichtiges.

Dann sagt der Herr im Gegensatz zu dem, was die Juden und Pharisäer vorher zu Ihm gesagt hatten: „Ehe Abraham war, bin ich.“

Man beachte die Zeitform! Jeder Deutschlehrer würde in einem Aufsatz einen solchen Satz als grammatikalisch falsch rot markieren.

Doch was sagt Jesus damit?

Er drückt damit Seine eigene Präexistenz als Gott aus und beweist sie. Beachten wir, dass Jesus damals von Abraham bereits zeitlich etwa so weit entfernt war wie von uns heute. Mit dieser Aussage alleine drückt Er schonmal aus, dass Er mindestens mehr als 2000 Jahre alt ist.

Aber wie alt? Das wird mit der Formulierung „bin ich“ oder „ich bin“ klar. Immer, wenn der Herr Jesus sogenannte „Ich bin“-Worte verwendet, macht Er auf seine Identität als Gott aufmerksam.

Als Mose vor ca. 3500 Jahren am brennenden Dornbusch nach dem Namen Gottes fragte, antwortete ihm Gott: „Ich bin, der ich bin“ oder „Ich werde sein, der ich sein werde“ (2. Mose 3,13-15). Das drückt nicht nur Zeitlosigkeit aus, sondern zeigt auch, dass der Sprecher tatsächlich auch außerhalb jeder Abhängigkeit zur Zeit steht.

Jesus ist also wahrer Sohn Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit her, präexistent, ungeschaffen, Gott selbst gemeinsam mit dem Vater und dem Heiligen Geist.

Dass diese Interpretation nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigt die sofortige Reaktion der Leute im letzten Vers 59 des Kapitels. Augenblicklich hoben sie Steine auf und wollten Ihn steinigen, weil Er sich ihrer Meinung nach der Gotteslästerung schuldig gemacht hatte. Er aber entkam.

In Joh. 18,4-6, als Jesus im Garten Gethsemane festgenommen wurde, fragte Er das Festnahme-Kommando: „Wen sucht ihr?“ Seine Antwort „Ich bin‘s“ bestätigt natürlich vordergründig, dass Er „Jesus, der Nazarener“ sei, ist aber auch gleichzeitig wieder ein Zeugnis seiner Göttlichkeit. Sie weichen zurück und fallen zu Boden.

Ich gebe die Frage aus dem Garten Gethsemane an dich weiter: Wenn Du an Jesus denkst, wen suchst du? Wer ist Jesus für dich? Und wie prägt deine Vorstellung von Jesus dein Leben?

Wenn Er für dich nur ein Mensch war, dann ist er selbst der Zeit unterworfen, nicht allmächtig und kann kein Ewiges Leben geben.

Wenn Er für dich aber der ist, den die Bibel eindeutig bezeugt, wahrer Mensch und wahrer Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, dann kann auch nur Er dir das Ewige Leben geben.

Amen

Lied: Das Ja der Liebe (Am Anfang war das Wort) - EvRa Christ klärt auf (Bibeltreu)

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