Wovon das Herz voll ist
Der Volksmund bedient sich ja öfter als viele denken aus dem Wort Gottes. Viele Sprichworte stammen aus den Sprüchen Salomos, manche auch aus dem Neuen Testament. Auch in Lukas 6,45 steht so ein zum Sprichwort gewordener Halbsatz, der das heutige Wort aus Apostelgeschichte 4,20 untermauern könnte.
Dieser Halbsatz lautet: „…; denn wovon das Herz voll ist, von dem redet der Mund.“
Was war hier in Apostelgeschichte 4 vorgefallen?
Petrus heilte in Begleitung von Johannes im vorangegangenen Kapitel 3 im Namen des Herrn Jesus einen vom Mutterleib an Gelähmten so umfassend, dass dessen Beweglichkeit vollkommen wiederhergestellt wurde. Apg. 3,7+8 berichten: „Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf; da wurden sogleich seine Füße und seine Knöchel fest, und er sprang auf und konnte stehen, lief umher und trat mit ihnen in den Tempel, ging umher und sprang und lobte Gott.“
Der Gelähmte folgte den beiden also in den Tempel, wo Petrus dem Volk den Herrn Jesus als Messias verkündigte.
Dies passte nun den Obersten des Tempels überhaupt nicht und sie ließen Petrus und Johannes gefangen nehmen und warfen sie bis zum nächsten Morgen ins Gefängnis.
Am nächsten Morgen versammelte sich dort die „Crème de la Crème“ der frommen Honoratioren und stellten Petrus zur Rede. Nachdem dieser nochmal, erfüllt vom Heiligen Geist, auch den Angehörigen der geistlichen Elite Jesus als Messias verkündet hatte, setzten sie Petrus und Johannes unter Druck, in Zukunft den Mund zu halten und weder im Namen Jesu zu reden noch zu lehren.
Petrus und Johannes jedoch, seit Pfingsten unerschrocken, entgegneten ihnen mit großem Mut: „Entscheidet ihr selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als Gott! Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben!“
Zeitsprung! In unserem Land ist es nicht sehr modern, offen von seinem Glauben zu erzählen. Dafür mag es vielerlei Gründe geben und solange du deinen Glauben im Privaten nur für dich praktizierst, wirst du wohl keine Probleme haben.
Aber wenn du dich äußerst wie Petrus in Vers 12: „Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!“ und damit den Absolutheitsanspruch des Herrn für dein Heil und das jedes anderen Menschen bezeugst, bekommst Du auch bei uns und in der heutigen Zeit wahrscheinlich Probleme.
In der westlichen Welt herrscht mittlerweile ein gesellschaftlicher Konsens, dass Glaube Privatsache zu sein hat. Und natürlich ist der persönliche Glaube zu einem gewissen Teil auch die Privatangelegenheit von jedem einzelnen Christen.
Jedoch sind Christen darüber hinaus berufen und von Gott aufgefordert, Christus als Retter und Herrn deutlich zu bekennen und das heutige Zurückdrängen des Glaubens ins Private hat durchaus etwas von dem Druck, dem auch damals schon Petrus und Johannes ausgesetzt waren.
Du kannst dich in unserer heutigen Zeit nämlich über fast alles Mögliche unverfänglich äußern und deine Meinung vertreten.
Aber das zentrale Element im Leben eines wirklichen Christen soll tatsächlich ein Tabuthema sein?
Das ist nicht einzusehen, entspricht nicht der Freiheit einer offenen Gesellschaft und deshalb sollten sich Christen beim öffentlichen Bekenntnis zu Christus damals wie heute nicht den Mund verbieten lassen.
Amen
Lied: Ich kann nicht schweigen - Feiert Jesus