Zeitenwende Vor, nach oder doch schon in Christus
Zeitenwende
(Der Impuls enthält u.U. Links zum weitergehenden Verständnis)
Kurz nachgedacht
Kennt jemand von euch Dionysius Exiguus? Ich gebe zu, der Name war mir auch nicht geläufig, aber er muss ein Typ gewesen sein, der gern knifflige Berechnungen angestellt hat. Dionysius war ein Mönch, der in Scythia minor, irgendwo zwischen dem heutigen Rumänien und Bulgarien am Schwarzen Meer saß und anhand der Bibel, aber auch weltlicher Informationen die Chronologie der Welt- und der Heilsgeschichte errechnete und festlegte. Ihm haben wir zu verdanken, dass sich das Jahr 0, welches er als Zeitpunkt der Geburt Christi festlegte, als Ausgangspunkt der modernen Zeitrechnung durchsetzte. Seitdem teilen wir international unsere Zeit in vor und nach Christus ein.
Dass sich der gute Dionysius um ein paar Jahre verrechnete: Geschenkt
Gibt es ein besseres Indiz für die Wichtigkeit einer Person, als wenn die gesamte menschliche Weltgeschichte nach ihrem Namen geordnet ist?
Wohl kaum. Klar gab es immer wieder Versuche von einflussreichen Atheisten, die sich an dem Namen Jesu uns seiner Bedeutung für die Weltschichte störten, dies zu ändern. Aber letztendlich ohne Erfolg.
Und selbst der Versuch, mit dem Namen Christus auch den religiösen Bezug herauszunehmen und zu ersetzen durch die Änderung zu „vor und nach der Zeitenwende“ weist umso stärker darauf hin, dass durch die Geburt des Herrn tatsächlich eine Zeitenwende eingetreten ist.
Seine Geburt ist das entscheidende Datum der Weltgeschichte und der gesamten Menschheit. Das erkennen gerade auch seine Gegner mit ihrer neuen Benennung an.
Ich denke aber noch weiter. Denn wenn diese Zeitenwende „vor und nach Christus“ bedeutend ist für die ganze Menschheit, wieviel mehr dann für den einzelnen Menschen? Jeder Mensch hat einen der beiden Status. Vor oder nach Christus?
Denn so, wie Christus damals buchstäblich als Kind in Bethlehem geboren wurde, so will Er auch in dir geboren werden.
Paul Gerhardt dichtet in seinem Lied „Ich steh‘ an deiner Krippen hier“: „So lass mich doch dein Kripplein sein; komm, komm und lege bei mir ein dich und all deine Freuden.“
Die Bibel gibt diesem Vorgang weniger eine chronologische als vielmehr eine qualitative Bedeutung. Dabei aber nicht weniger klar zweigeteilt.
Denn so wie es chronologisch auf die Geschichte bezogen nur zwei Zustände gibt (vor und nach Christus), so gibt es qualitativ für den einzelnen Menschen auch nur zwei Zustände (in oder nicht in Christus).
So wie mit der Geburt Christi ein Anfangspunkt gesetzt ist für die Neuausrichtung der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen, so ist der Mensch ab dem Zeitpunkt, ab dem er „in Christus“ ist, eine komplett neue Kreatur in den Augen Gottes ((2. Kor. 5,17)).
Nicht ein verbesserter Mensch – ein neuer Mensch.
Es ist alles neu geworden.
Von der Qualität des Lebens („Ewiges Leben“), der Perspektive des Menschen (Sinn, Ziel, Heimat Himmel) bis hin zu seiner Ausrichtung der Prioritäten seines Lebens bereits im Hier und Jetzt (ein Leben für Christus).
Vielleicht sehen wir es nicht von Anfang an immer bei dem betroffenen Menschen. So wie die Zeitenwende bis heute durch das schlechte Handeln der Menschen untereinander eher verdeckt bleibt. Aber beides ist da, beides gilt und beides entwickelt sich. Dafür sorgt Gott. Er ist der, der regiert.
Lasst uns deshalb bei uns nicht nur darauf achten, ob wir vor oder nach Christus geboren sind, sondern ob wir bereits in Christus oder womöglich (noch) nicht in Christus sind!
Amen
Lied: Heilig für immer (Urban Life Worship)