Gamechanger Vergebung – Von Gott zu Mensch
Im letzten Impuls hatten wir darüber nachgedacht, dass Vergebung gegenüber Menschen, die an uns schuldig geworden sind, ein großer, evtl. schwieriger Schritt ist. Und ob dieser Schritt dann zur Entschuldung, Versöhnung oder sogar zum Vergessen der Schuld führt, ist selbst nach gewollter Vergebung noch eine weite Wegstrecke, die – für uns - oft nicht zu schaffen ist.
Wie groß dagegen das Gesamtpaket ist, das Gott uns durch Jesus anbietet, können wir wohl in diesem Leben nicht ermessen.
Mancher meint vielleicht, er sei doch gar nicht schuldig vor Gott, er sei doch in den Augen der Leute ein netter und anständiger Mensch und das „müsste“ doch auch Gott honorieren.
Tatsächlich ist es so, dass wir ohne das entsprechende geistliche Verständnis die Größe unserer Schuld gegenüber Gott nicht einschätzen können. Aber die Bibel sagt uns, dass Gott heilig und gerecht ist und dass wir ihm gehören. Es ist Sein Recht, angebetet zu werden und unsere Pflicht, Ihn anzubeten, für unsere Existenz, für die Schöpfung, für alles, was Er uns gibt und Ihm dafür die Ehre zu geben.
Das Ziel Gottes für uns als diejenigen, die Er sich zum Ebenbild, zum Gegenüber geschaffen hatte, ist, dass wir in erfüllter Gemeinschaft mit Ihm leben, Seinen Willen zu erfüllen und Ihn damit ehren.
Wir aber als Menschen wendeten uns – von den ersten Seiten der Bibel an – von Ihm ab, wollen bis heute nach unserem eigenen Willen leben und uns selbst und die Schöpfung anbeten und nicht den Schöpfer.
Dadurch verfehlen wir das Ziel Gottes mit uns (Sünde heißt Zielverfehlung) und verlieren die geistliche Dimension unserer geschaffenen Person und dadurch die Gemeinschaft mit Gott. Jeder natürliche Mensch ist deshalb durch die Sünde zunächst mal geistlich tot.
Geistlich toten Menschen erscheint das tatsächlich nicht mal als Sünde, für Gott jedoch ist es die größte überhaupt und der Ursprung all dessen, was wir sonst noch tun und womit wir ihn betrüben und auch zornig machen (Jesaja 64,5). Die Bibel aber sagt, die Strafe für die Sünde ist der Tod (Röm. 6,23).
Aber Gott hat zum Glück noch andere Eigenschaften. Er ist die Liebe (1. Joh. 4,16) und Er ist gnädig und barmherzig, langsam in Seinem Zorn (Ps. 103,8).
Wir bleiben ja als Menschen - wenn wir es überhaupt schaffen, hauptsächlich für uns selbst - oft bei der Vergebung stehen. Gott aber will nicht „nur“ vergeben, er will auch entschulden, versöhnen und vergessen.
Ich habe schon oft genug in den Impulsen geschrieben, wie Er das tat. Aus Liebe, Gnade und Barmherzigkeit. Seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit aber wurde Genüge getan, indem Er seinen einzigen Sohn für uns gab, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das Ewige Leben haben und nun als Versöhnte und geistlich erneuerte Menschen leben können.
Aber es entscheidet sich alles an unserer Stellung zu Jesus Christus
Am Kreuz hat der Herr uns entschuldet, indem Er unsere Schuld auf sich nahm. Aus lauter Liebe zu dir und mir.
Weil der Herr selbst für uns starb und den Preis für die Sünde bezahlte, konnte Gott uns nun vergeben.
Und weil Gott uns vergeben hat, können wir nun versöhnt mit Ihm leben. Er nimmt uns mit offenen Armen wieder auf, sogar als Seine Kinder.
Bei Gott heißt vergeben auch vergessen. Gott hat keine geheime Kiste wie wir, in der Er unsere Übertretungen verbirgt, um sie bei passender Gelegenheit wieder hervorzuholen und erneut gegen uns zu verwenden.
So ist die Vergebung Gottes: Umfassender und vollständiger und nachhaltiger, als wir es mit unserer menschlichen Vergebung füreinander jemals leisten könnten. Annehmen müssen wir das Angebot Gottes aber trotzdem selbst, einen selbstverständlichen Automatismusfür Vergebung, Entschuldung, Versöhnung und Vergessen der Schuld gibt es auch beim barmherzigen Gott nicht (Lest auch hier)!
Amen
Lied: Du hast Erbarmen (Wer ist ein Gott wie du) – Andrea Adams-Frey