Unser Blick auf Jesus
Wer war Jesus? Ein Gammler? Ein Dichter? Ein Religionsstifter? Ein politischer Rebell? Ein Sozialreformer? Ein Zauberer? Ein Prophet? Ein „guter Mensch“? Oder ein Fantast, der die Welt verändern wollte? Ein am Kreuz Gescheiterter?
Das sind viele Sichtweisen und Antworten,- und es gibt noch mehr -, mit denen wir konfrontiert werden würden, wenn wir Menschen fragen würden: Wer war / ist Jesus für Dich?
Thomas (ja, der aus den letzten beiden Impulsen 1 / 2) hatte seine Antwort bereits gefunden: „Mein Herr und meinGott.“
Mit der Bezeichnung „Gott“ haben wenige Menschen ein Problem. Denn Gott kann erstmal alles Mögliche sein, die Bezeichnung bleibt eher im Nebulösen und bietet deshalb den Vorteil der Undefinierbarkeit und der Interpretierbarkeit. Und das passt den meisten Menschen ja gar nicht so schlecht. Denn die Wenigsten wollen als knallharte Materialisten und Atheisten rüberkommen. Ein bisschen Spiritualität kann je nach Lifestyle ja durchaus hip rüberkommen und vermittelt den Eindruck einer gewissen Offenheit und Toleranz. Sobald man aber auf den biblischen Gott zu sprechen kommt, löst sich die allumfassende Kompatibilität des Gottesbegriffes auf. Denn in der Bibel wird Er greifbar, persönlich und festlegend. Das mögen dann viele nicht mehr so sehr.
Noch krasser ist es mit Jesus. Natürlich sind die obengenannten Sichtweisen von Jesus verkürzte, klischeehafte Interpretationen, aber Jesus ist leibhaftig auf dieser Welt gewandelt mitten unter uns Menschen. In Jesus macht sich Gott greifbar, aber auch angreifbar. Es gibt Berichte und Aussagen von Ihm, die überliefert wurden. Aussagen und Worte, die herausfordern, vor denen man nicht flüchten kann in den Nebel der Interpretierbarkeit. Worte mit klaren Aussagen über Seine Person, aber auch mit knallharten Ansprüchen an uns. Wer sich damit nicht auseinandersetzen will, muss die Historizität seiner Aussagen in Zweifel ziehen oder Jesus als Gott ganz ablehnen. So nach dem Motto: Ganz oder gar nicht. So wie Jesus sich selbst geäußert hat:
„Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“ (Joh. 3,36)
Ganz oder gar nicht. Dazwischen gibt‘s keine großen Spielräume. Das fordert uns heraus, ärgert vielleicht auch manche. An Jesus scheiden sich eben die Geister. Wie diese Stelle gibt es viele andere, die sehr prägnant von uns ganz direkt und persönlich eine Entscheidung fordern, wenn wir darüber nachdenken, wer Jesus war und ist.
Ja, auch „ist“, denn wenn wir zu einer Entscheidung kommen wie Thomas, dann heißt das ja, dass Jesus heute lebt, wenn auch im Himmel, dass wir aber auch in Kontakt mit im kommen können und sollen. Denn in ihm ist das Leben, das sich wirklich lohnt.
Und dann kann sich im Blick auf Jesus auch unser Selbstbild radikal und positiv ändern. Denn Jesus möchte, dass wir durch Ihn unser eigentliches Ziel erreichen. Er war und ist Gott, ein Gott, der uns mit Gott dem Vater „reconnected“ und der selbst eins mit dem Vater ist.
Um uns zu helfen, hat Jesus auch einige Aussagen über sich selbst gemacht. Die sogenannten „Ich-bin-Worte“ Jesu. Auf diese möchte ich in den nächsten Wochen nach Himmelfahrt und Pfingsten immer mal wieder eingehen und lade Euch schon jetzt dazu ein, die Aussagen Jesu nachzuvollziehen und innere Schritte mit Ihm und mir gemeinsam zu gehen.
Amen
Lied: Der Gammler – Peter Huber (ursprünglich 1978 von Arno und Andreas)
Original: The Outlaw – Larry Norman (1973)